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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 130
(PDF, 34 MB)
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Nach sechs schweren Jahren sah ich dann meine Verwandten wieder. Meiner
Mutter war es gelungen, sie aus den verschiedenen Lagern in Südfrankreich, wohin
sie deportiert waren, herauszuholen und ihnen die Einreise in die USA zu ermöglichen
. Nur eine Tante fehlte. Man kann ihr trauriges Schicksal an anderer Stelle
nachlesen. Mein Großvater hat die schweren Entbehrungen in den Lagern und die
Trauer um die verlorene Heimat nicht lange überlebt. Aber er starb als freier Mann in
einem freien Land.

Hinweis: Die Schicksale meiner Verwandten väter- und mütterlicherseits sind
neben anderen Schicksalen in folgenden Veröffentlichungen behandelt worden:

Bormann, Heidi und Cornelius: Heimat an der Erft. Die Landjuden in den
Synagogengemeinden Gymnich, Friesheim und Lechenich (Erftstadt 1992).
Schuhbauer, Rolf: Nehmt dieses kleine Heimatstück. Spuren und Stationen
der Leidenswege von Müllheimerund Badenweiler Juden zwischen 1933 und
1945 (Müllheim/Baden 1988).

Über den Verfasser der „Feiertagserinnerungen":

Justin J. Mueller kam 1923 in Lechenich bei Köln als Sohn des Willi Müller und
seiner Ehefrau Laura, geborene Zivi aus Müllheim, zur Welt. Seine Mutter ging nach
ihrer Scheidung im Jahr 1926 mit ihrem Sohn wieder zurück nach Müllheim, wohnte
bei ihren Eltern Gustav und Karoline Zivi in der Hauptstraße 107, wo Justin in der
Obhut des Großvaters aufwuchs. 1934 wurde er in die „Badische Realschule Müllheim
", das heutige „Markgräfler Gymnasium", aufgenommen - trotz seiner Glaubenszugehörigkeit
. 1936 verließ er als letzter jüdischer Schüler seine Schule; seine
Mutter emigrierte mit ihm nach New York. Sie erhielten die amerikanische Staatsbürgerschaft
und ermöglichten ihren im Text erwähnten Verwandten 1942 die Einreise
in die USA. Justin wurde zur U.S. Army eingezogen. Er erlebte das Ende des zweiten
Weltkrieges als Soldat auf dem pazifischen (japanischen) Kriegsschauplatz. Nach
dem Krieg heiratete er Hella Reis aus Nürnberg, die wie er mit ihren Eltern aus
Deutschland hatte emigrieren müssen. Das Ehepaar lebte zunächst in New York,
später in Vermont.

Rolf Schuhbauer

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