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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 145
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0147
Lebensdaten von Johann Georg Uehlin

Zweifellos war J.G. Uehlin ein origineller, untemehmungsfreudiger Mensch, der
stark von den politischen Ereignissen seinerzeit geprägt wurde. Zunächst hatte er den
Beruf seines Vaters erlernt, nämlich Gerber. Fast 30jährig wurde er von dem
Gedankengut und den Geschehnissen der 1848er Revolution erfaßt, emigrierte
deshalb mit Gesinnungsfreunden in die Schweiz und erlernte dort das Buchdruckerhandwerk
. Nach seiner Rückkehr gründete er 1864. also bereits 45 Jahre alt, eine
Druckerei in Schopfheim und zugleich eine Lokalzeitung, den "Statthalter von
Schopfheim": 1883. noch unter der Leitung des Gründers, wurde diese Zeitung in
"Markgräfler Tagblatt" umbenannt.

Der Sohn Dr. Arnold Uehlin wirkte seit den 80er Jahren in Redaktion und Druckerei
mit. bis beide. Vater und Sohn. 1885 zurücktraten; Anlaß waren Zwistigkeiten mit
Teilen der Bevölkerung bei der Reichstagswahl 1884.

Uehlin blieb aber im Besitz von Druckerei und Zeitung, die nun von Redakteuren
geführt wurde. Er zog sich nach Schweigmatt zurück und baute dort 1886/87 ein
Kurhaus für Gäste, das offenbar gut besucht war. 1893 starb Uehlin mit 75 Jahren.

J.G. Uehlin in der 1848er Revolution
Die politische Lage 1848

In der Folge der Pariser Februarrevolution von 1848 waren in Baden soziale Unruhen
entstanden: "Für das liberale Bürgertum ... und auch für das Volk, das bitter unter der
infolge der Mißernten von 1846 und 1847 aufgetretenen Emährungskrise zu leiden hatte,
bedeutete die französische Revolution (von 1848. d. Verf.) den Ausbruch eines neuen
Zeitalters materiellen Glücks und allgemeiner Brüderlichkeit"3|.

In den öffentlichen Versammlungen erregten besonders die radikalen Liberalen
Hecker und Struve große Begeisterung. Am l. März 1848 zogen z.B. in Karlsruhe
Bürger. Arbeiter und Studenten zum Landtag, und Hecker verlas eine Eingabe, in der
u.a. die politische und soziale Gleichheit aller Bürger gefordert wurde sowie die
Aufhebung der Feudallasten für die Bauern. Am 3. und 4. März 1848 kam es in Baden
zu Bauernunruhen. z.B. auch im Breisgau und Schwarzwald.

Tatsächlich wurden am 10. März 1848 durch den Landtag die letzten Feudalrechte
abgeschafft4'.

Revolutionäre Ereignisse in Südbaden, speziell in Schopflieim

Die bekanntesten Anführer der Republikaner waren Hecker. Struve und Herwegh.
In Gustav Struves "Geschichte der drei Volkserhebungen in Baden 1848/1849"51 wird
Schopfheim gelegentlich kritisch erwähnt - offenbar haben sich die Schopfheimer aus
den Kämpfen herausgehalten.

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