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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 2.1995
Seite: 19
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-02/0021
nach erfolgreichen Kämpfen in Holland 1674 am Oberrhein. 1676 wiederholt sich
nach 40 Jahren das Drama von Brand. Plünderungen und Vertreibung. Der für die
Markgrafschaft völlig sinnlose und willkürliche Krieg, dem der Markgraf durch
eine Neutralitätserklärung vergeblich auszuweichen versucht, ruiniert alles nach
1648 mühsam wieder Aufgebaute. Die 41 Mann starke Besatzung der Burg Röt-
teln - meist Bauern aus der Vogtei - sah sich bei der französischen Übermacht
einem ungewissen Schicksal hoffnungslos ausgeliefert. Als 1678 dann Marschall
Crequi von Freiburg mit 12 000 Mann ins Oberland einrückte, wurde die Besatzung
der Burg auf 200 Mann erhöht, was die Besetzung des Markgräflerlandes
auch nicht aufhalten konnte. Neben den Schlössern Brombach, Rötteln, Sausenburg
. Badenweiler und Sulzburg gingen am 28./29. Juni 1678 auch Tumringen,
Haagen. Hauingen und das Dorf Rötteln in Flammen auf. Die Landvogtei wurde
zunächst im Schlößchen von Steinen untergebracht, um dann nach Lörrach verlegt
zu werden. Dazu wurde Lörrach 1682 zur Stadt erhoben und eine neue Residenz
auf dem Burghof geplant, die in den weiter unruhigen Zeiten allerdings nie gebaut
wurde. Mit der gleichzeitigen Besetzung Straßburgs (1681) werden die Absichten
Frankreichs, die Grenze an den Rhein zu verlegen, immer deutlicher. Schon 1688
bot der "Pfälzische Krieg" (1688 - 1697) dazu neue Möglichkeiten. Für die Bürger
und Bauern der heutigen Stadtteile bedeutete dies wieder zusätzliche Abgaben,
Zerstörungen, Verlust von Hab und Gut. Flucht nach Basel oder Schanzarbeiten
und Frondienste für die Befestigungen Vaubans. Ein Teil der Röttier Burgruine
wanderte so über den Rhein zum Aufbau der Festung Hüningen. Gegen diese
Willkürmaßnahmen Frankreichs berief der Kaiser Markgraf Ludwig von Baden
("Türkenlouis") als den damals erfahrensten Feldherrn des Reiches an den Oberrhein
, der mit einer Befestigungslinie von Säckingen über den Hotzenwald (Hau
bei Neuenweg, Wiedener Eck u.a.) nach Norden Vauban eine erste Schranke
entgegensetzte.

Das 18. Jahrhundert

Schon 1702 setzte sich der Streit zwischen Frankreich und dem Deutschen
Reich mit dem "Spanischen Erbfolgekrieg" (1702 - 1714) fort. Was die französischen
Drohungen am Oberrhein mit der spanischen Thronfolge zu tun hatten, war
wohl kaum einem Bürger Lörrachs oder seiner heutigen Teilorte einsichtig. Diesmal
erhob Habsburg Einsprüche gegen die testamentarische Einsetzung des Enkels
Ludwigs XIV. auf den spanischen Thron. Die Reichsarmee wurde aufgeboten
, um am Rhein den habsburgischen Willen gegen Ludwig XIV. zu unterstreichen
, was Frankreich veranlaßte. seinen Verbündeten Bayern mit auf den Plan zu
rufen. Eine militärische Vereinigung beider sollte Markgraf Ludwig von Baden
verhindern. Während er das von Bayern besetzte Ulm wieder befreite, nutzte
General Villars die Gunst der Stunde und setzte von Hüningen aus mit 20 000
Mann über den Rhein. An der Schusterinsel in Friedlingen lagen sich Markgraf

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