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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 2.1995
Seite: 78
(PDF, 32 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-02/0080
Jagd auf einen Hirsch, der ein Symbol der Treue sein kann, drückt Hans v. Flachsland
sehr passend aus. "daß er in seiner Ehe stets Treue üben und mit seiner Gattin
ein in Liebe unbeschwertes Leben führen will." (Rapp/Stucky)

Fragen

Trotz des anerkannten künstlerischen Ranges und trotz der nun schon längeren
wissenschaftlichen Auseinandersetzung bleiben doch eine Reihe von Fragen zum
Flachsland-Teppich ungeklärt. So gilt zwar "um 1468" als Herstellungszeit, da die
zweite Ehe des Auftraggebers immer wieder zu 1468 datiert worden ist. Diese
Jahreszahl beruht jedoch auf einem Versehen, und deshalb muß die Frage nach der
Entstehungszeit neu gestellt werden.

Als Herstellungsort wird, teilweise sehr entschieden, Basel angegeben. Gelegentlich
wurde daneben Burg Rötteln über Lörrach erwogen. Diese Lokalisierung
weisen aber neueste Veröffentlichungen mit widersprüchlichen Überlegungen zurück
. Wie überzeugend und wie trennscharf sind die Argumente für Basel, wenn
es z.B. auf dem nahen Rötteln auch eine Werkstatt gab?

Als erster Wohnort, an dem Hans v. Flachsland den neuen Teppich verwendet
hat, gilt ohne weiteres eben die Burg Rötteln. da der Auftraggeber zur angenommenen
Zeit seiner zweiten Heirat Landvogt von Rötteln war. Kann man diesen
Verwendungsort wenigstens als wahrscheinlich akzeptieren?

Schließlich wäre zu fragen, wer in unserer Zeit Vorbesitzer des Wandbehanges
gewesen ist und wie das wertvolle Kunstwerk in seine Hände gelangte. Um mit
dieser Frage zu beginnen: Der Basler Rudolf Burckhardt hatte wohl 1921 notiert:
"Bis jetzt konnte ich nur feststellen, daß der Teppich sich in süddeutschem Besitz
befindet." Betty Kurth teilte 1926 mit, der Flachsland-Teppich befinde sich in
württembergischem Adelsbesitz. Und das Historische Museum Basel läßt heute
wisssen, der Wandbehang sei mit öffentlichen und privaten Mitteln "aus süddeutschem
Adelsbesitz" erworben worden. Die Unterlagen des Museums reichen nach
einer freundlichen Mitteilung nicht über 1981 zurück. Warum diese ungewöhnliche
, fortdauernde Geheimhaltung? Wer sind die "wenigen Kenner", denen der
Privatbesitz bekannt geworden ist? Abenteuerlichen Vermutungen wird in dieser
Lage Tür und Tor geöffnet. Ist es ganz abwegig, an einen anfechtbaren Besitzübergang
vor 1920 zu denken? (Die Familie v. Flachsland ist während der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts im Mannesstamm ausgestorben2').

Herstellungszeit

Zur Hochzeit Johanns v. Flachsland mit Barbara v. Breiten-Landenberg beruft
sich die Fachliteratur fast durchweg auf Angaben Kindlers v. Knobloch im Oberbadischen
Geschlechterbuch. Dort findet man für 1468 aber nichts als die Feststel-

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