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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 2.1995
Seite: 89
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-02/0091
wollte 30 000 Mark Zuschuß geben, die Gemeinden Haltingen, Binzen. Rümmin-
gen. Wollbach und aus dem hinteren Kandertal Malsburg zusammen 16 000 Mark.

1888 richtete die Gemeinde Kandern zwei Petitionen an die beiden Kammern
der Ständeversammlung in Karlsruhe. Mit Firma Hostmann, Hannover, hat das
Zentrale Eisenbahnkomitee Kandern am 30. Oktober 1888 einen Vertrag als Bauunternehmer
für die Strecke Kandern- Haltingen abgeschlossen.

Schließlich wurde ab 1889 das 4. Projekt verwirklicht, der Bau einer Normalspurbahn
von Kandern nach Haltingen, damit die Güterwagen in Haltingen auf
die Gleise der Badischen Staatsbahn nach Basel und in Richtung Mannheim paßten
und nicht umgeladen werden mußten.

Ingenieur Heibig aus Waldkirch hatte schon seit 1874 die Pläne für die Kander-
talbahn erstellt, er übernahm die weitere Planung, berechnete die Kosten und
verhandelte mit Firma Hostmann.

Diese Firma wurde 1891 in „Vering und Wächter** umbenannt (Wächter war
schon Teilhaber der Firma Hostmann gewesen). Sie brachte einen neuen Oberingenieur
namens Köckert mit.

Kandern bewilligte 1892 80 000 Mark für den Bau der Bahn; der Badische
Staat gab einen Zuschuß von 20 000 Mark pro Bahnkilometer und erteilte außerdem
das Recht zur „Expropriation", d.h. Enteignung für den Erwerb des Geländes,
falls es Schwierigkeiten mit den Eigentümern gäbe.

Am 16.April 1894 erteilte die badische Regierung in Karlsruhe die Konzession
für Bau und Betrieb der Nebenbahn von Kandern nach Haltingen.

Bau und Eröffnung der Kandertalbahn

Gemessen an den jahrzehntelangen Vorbereitungen ging der Bau der Kandertalbahn
schnell voran: am 1. August 1894 begannen die Arbeiten am Bahndamm, und
schon am 19.April 1895 wurde die ..Nebenbahn Haltingen-Kandern" eröffnet: der
Festzug startete in Kandern. nahm unterwegs die geladenen Gäste aus den einzelnen
Gemeinden auf, fuhr 9.30 Uhr von Haltingen zurück und kam um 10.34 Uhr
in Kandern an, wo die Festlichkeiten stattfanden.

Ab 1. Mai 1895 fuhren fahrplanmäßig an Wochentagen zehn Zugpaare, an den
Wochenenden zwölf. Güterwagen wurden mit den Personenwagen in einem gemeinsamen
Zug kombiniert. Man hatte zwei Dampftenderlokomotiven der Firma Hen-
schel, Kassel, gekauft.die nach dem Muster einer preußischen T2 gebaut waren.

Die Fahrzeit für 13 km dauerte 40 Minuten und konnte sich durch Rangierzeiten
noch erhöhen. Der Fahrpreis von Kandern nach Haltingen betrug 1 Mark in der 2.
Klasse, 0.65 Mark in der 3. (bei Hin- und Rückfahrt 1.50 Mark bzw. 1.00 Mark).

Die neu erbaute Bahn rentierte sich: im Jahr 1896/97 wurden 42 000 Mark beim
Personenverkehr eingenommen, das heißt, pro Tag sind durchschnittlich ca. 116
Personen befördert worden.

Noch wichtiger für das Kandertal war der Güterverkehr.

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