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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 2.1995
Seite: 127
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-02/0129
Mit den folgenden Ausführungen zur Kulturgeschichte des Strickens werde ich
zunächst einen kurzen geschichtlichen Abriß über das Alter der Technik geben. Im
Hauptteil möchte ich dann der Bedeutung, die dem Stricken auf dem Lande in den
letzten vier Jahrhunderten in Südbaden zukam, nachspüren. Daneben gibt es Belege
aus der Schweiz und dem Elsaß. Als Quellen verwende ich Archivakten und
ihre Auswertungen in der Sekundärliteratur. Für die Zeit nach 1850 geben Lebenserinnerungen
und Zeitschriften Aufschluß 2>. Mit Belegen aus meiner eigenen
Nachforschung (Interviews) in Freiburg, Rheinfelden, Schopfheim und Grenzach-
Wyhlen lockere ich den Text auf.

Über das genaue Alter der Technik läßt sich, bedingt durch die Vergänglichkeit
von Textilien (organisches Material), nur wenig sagen. Gewebe aus frühen Jahrhunderten
sind uns nur in besonders trockenen oder feuchten Gebieten (Wüsten
oder Mooren) erhalten geblieben. Meist sind es Fragmente, denen man die Herstellungstechnik
und den Verwendungszweck nicht mehr mit dem bloßen Auge
ansieht. So ist beispielsweise in Ägypten ein zum großen Teil schon zerstörtes
farbiges Maschengewebe aus dem 2. Jh.n.Chr. gefunden worden. Dem Maschenbild
nach sieht es wie gestrickt aus. Doch es kann durchaus mit anderen Techniken
hergestellt worden sein. Aus dem fünften Jahrhundert nach Christus ist ein koptischer
Socken ausgegraben worden, der nun im Museum für Spätantike und Byzantinische
Kunst in Berlin aufbewahrt wird. Er weist ein rechtes Maschenbild
auf, wird jedoch sehr wahrscheinlich in der älteren Nadel-Technik des "nalbin-
ding", bekannt aus den östlichen Ländern, erstellt worden sein 3'.

Abb. 2: Koptischer Socken

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