Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 2.1995
Seite: 194
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-02/0196
Text..." (Lörrach. 'Druck und Verlag v. CR. Gutsch"). Der um Hebel und das Oberland
verdienstvolle Robert Feger (tl987) hat davon einen Nachdruck mitsamt einer Wiedergabe
der lithographischen Ansichten (1979, im Freiburger Verlag Rombach) veranstaltet, im
Vorwort dazu heißt es u.a.: ist eine Oberländer Landeskunde besonderer Art ... ein
engagierter Kenner und Liebhaber seines Oberlands ... informiert uns heute noch darüber,
wie es im Oberland um 1840 aussah und wie man dort damals dachte...'. Doch es würde zu
weit führen und unserer Themenstellung nicht gerecht werden, wollten wir auf die Details
dieser biedermeierlich-nachromantischen geschichtlich und kulturgeschichtlich orientierten
Landschaftsdeskription eingehen. Dergleichen Landes- und Reisebeschreibungen lagen in
der Zeit (erinnert sei ebenso an J. Bader. E. Huhn oder an Heunisch und auch an den
Ahnherrn solcher Bände, an den Lexikographen Kolb. der von Schneider auch in seiner
Einführung eigens zitiert wird: Tch entschloß mich also - weil noch gar nichts derartiges
über unser badisches Oberland vorliegt - zu einfacher Zeichnung [=Schilderung] einiger,
theils historisch interessanter, theils von der Natur vorzüglich begünstigter Punkte ... Der
südwestliche Theil unseres schönen und geliebten Vaterlandes ... vom hohen Feldberg aus
westlich gegen Staufen, dann südlich abwärts nach Sulzburg. Badenweiler, Kandern. Lörrach
. Tüllingen und Istein: oder in gerader Richtung südlich abwärts von der Höhe des
prächtigen Feldbergs nach Todtnau. Schönau, Zell, Schopfheim. Rötteln ... dann in mehrfach
geänderter Richtung nach Laufenburg, Säckingen. Wehr, Hasel. Beuggen. Grenzach
bis Basel. - Dieser südwestliche Theil Badeniens ist die Heimath des badischen Oberländers
...").

Ein Ober- und ein Unterland gibt's freilich nicht nur in unserer Region (= regio), erinnert
sei in diesem Zusammenhang vorzugsweise an die Schwäbischen Parallelen: 'Droben im
Oberland' und 'Drunten im Unterland' (vgl. 'Des Unterländers Heimweh', um 1835 von
Gottlob Weigle abgefaßt: das schwäbische Unterland 'mit Trauben statt Schlehen...'). Wir
wollen aber auch nicht an ein schweizerisches und auch nicht an ein ostpreußisches Oberland
erinnern, uns interessiert das 'hochalemannische" Oberland, in jüngster Zeit in seinem
Kern auch als 'Dryeckland' oder eben als 'regio' apostrophiert.

Eigentlich war damit ursprünglich das 'Oberland' als Gegensatz zum 'Unterland' innerhalb
des badischen Großherzogtums gemeint, demnach der badische 'Oberteil', vom
Sprachlichen her in etwa südlich der Murg und in Abgrenzung des Hegau- und Bodenseeraumes
gemeint. Das mittel- und hochalemannische Oberland, um es vom Philologischen
her zu präzisieren. Lassen wir das Politische bzw. das Staatliche einmal außer acht
(Deutschland - Schweiz - Frankreich bzw. Oberelsaß - Österreich bzw. Vorarlberg), und
geben wir dem Herzstück des Alemannischen den Vorrang! Weshalb nicht Hebel als Verkörperung
des Oberlandbegriffes? Zudem: das ursprünglich entschieden weiter gefaßte
Oberland in etwa parallel zum ehemals auch viel weiter gefaßten Markgräflerland (einschließlich
des Breisgaus bis zu seiner Nordgrenze an der Bleich).

Wir gingen davon aus. daß das Schneidersche 'Oberland' ein frühes Zeugnis des 'Mark-
gräfler' Oberlandbegriffs sei. Doch auf der Suche nach noch ursprünglicheren Quellen
stoßen wir etwa auf Niklas Gallers Reisebericht 'Relation über meine Reise in die
Oberlande der Markgrafschaft Baden vom 15. Juli bis 3. November des Jahres 1785'
(vgl. H.B.. 'Im Badischen Oberland vor 200 Jahren' in H. 1/85). Galler teilt die
damalige badische Markgrafschaft in vier Regionen: 1) und 2) in die sponheimischen
und grävensteinischen Lande. 3) ins Ober- und 4) ins Unterland. Und er präzisiert: 'In
dem engsten Verstände werden unter dem Ausdruck Oberland nur die Markgrafschaft
Hochberg, die Herrschaften Badenweiler, Sausenberg und Rötteln verstanden". Was
erhärtet, daß die beiden Schwerpunkte der Dynastenlinie Baden-Durlach und Baden-
Baden (bis 1771) im Norden und im Süden der Regio zu einer Doppelnomination

194


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-02/0196