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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 2.1995
Seite: 195
(PDF, 32 MB)
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Oberland und Unterland führten, was ja auch den geographisch-topographischen Gegebenheiten
Rechnung trug.

In etwa in diesem Sinn verstehen sich auch noch wissenschaftliche Publikationen
vor und nach der letzten Jahrhundertwende, so beispielhaft die Festschrift anläßlich
der 15. Hauptversammlung des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins "Aus dem Badischen
Oberland* (Freiburg 1907): es ist zwar bedauerlich, daß die Schrift ohne
Vorwort u.ä. erschien, jedoch weist die Thematik ohne weiteres auf den von ihr
abgesteckten Raum: wenngleich - gewissermaßen zur Kontrastierung - auch einiges
Niederalemannische miteinbezogen wurde.

In den Schul- und Geographiebüchern jener Zeit gibt es in der Regel allerdings kein
Oberland. Mit der Einteilung "Oberrheinische Tiefebene / Randgebirgszonen /
Schwarzwald ..." ließ sich kein Oberland miteinbauen, während man den Kraichgau
und erst recht den Odenwald sowie Hegau und Bodensee separiert behandelte; auch
die Hochrheingegend kam in der Regel zu kurz. In den einschlägigen Landeskunden
detaillierte man zwar noch intensiver, jedoch gab*s kein Oberland, allenfalls die
'Rheinebene mit dem Kaiserstuhl" und den 'Jura vom Rhein bis zur Donau' (vgl. Otto
Kinietz. 'Landeskunde...' von 1904 bzw. 1921). Erst in unseren 70er und 80er Jahren
ist so der Begriff des 'Oberlandes' wieder recht zur Geltung gekommen. Verschiedene
Faktoren mögen dies bewirkt haben, nicht zuletzt das erstarkte und intensivierte
'Dialektgewissen", dann auch eine Neuwertung des 'Oberrheinischen' (vgl. H. B.,
'Oberrhein und Oberrheinisches", in H. 2/89). Ob und in welchem Maß das Historische
miteingewirkt hat. muß offenbleiben, trotz der Wiederbelebung des Badischen
und in Sonderheit des Badischen Großherzogtums dürfte hierbei vom Oberland nur
wenig die Rede sein. Auch die einschlägigen Reiseführer handeln vom Südschwarzwald
, vom Wiesental und ihm nahen und artverwandten Tälern, handeln vom Hochrhein
und von der Belchen- und Blauengegend, kaum aber vom geschlossenen Begriff
des Oberlandes, viel eher noch von der Südwestecke Badens oder auch Deutschlands.
So erweckt es den Anschein, daß der Begriff des Oberlandes vorab ein Tip für die
Einheimischen, für die Insider, wohl auch für die Hebelfreunde und für die Freunde
des Hochalemannischen ist. Unwillkürlich fühlt man sich so an Hebels 'Proteusertum
und Belchismus' erinnert (vgl. H.B., 'Belchismus anno 1888' in H. 3/4, Jg. 79), ob-
schon nichts ferner liegt, als eine Art Geheimwissenschaft oder gar Geheimniskrämerei
aus dem Oberland werden zu lassen. Ganz im Gegenteil: das Oberland ist längst
kultur- und literaturwürdig und damit auch zitierfähig und in jeder Hinsicht mündig
geworden. Helmut Bender

Ein 'Hebelkranz' vor mehr als 40 Jahren

Das gut 150 Druckseiten umfassende Bändchen wurde im Freiburger Schillinger-Verlag
von Hubert Baum herausgegeben. Leider trägt das Impressum kein Erscheinungsjahr, und
es war für mich ein Glücksfall, der Widmung von Hubert Baum ("zum 10. Mai 1951" -
Hebels 191. Geburtstag!) mehr oder weniger auch das Entstehungs- und Erscheinungsjahr
des für seine Zeit gut und hübsch gemachten Bändchens zu entnehmen.

Jüngst habe ich mehrfach darauf hingewiesen, daß man dann und wann - und durchaus
auch im Rezensionsteil - ältere noch für die Gegenwart brauchbare oder gar wertvolle und
aufschlußreiche Bücher 'mitaufnehmen* sollte. In diesem Sinn sei heute auf diese 'Alemannische
Dichtergabe* (so ihr Untertitel) hingewiesen.

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