Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 28
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0030
Südstraße über den Schliengener Berg, die im Mittelalter schon eine echte Fernverkehrsstraße
war: von Frankfurt nach Basel. Aber sie verlief nicht, wie wir heute
erwarten, auf der Linie der heutigen B3 nach Norden, sondern sie bog etwa 800 m
nördlich von Schliengen nach Nordwesten ab. um Neuenburg zu erreichen und
von da als echte Rheinstraße nach Breisach zu ziehen, von wo sie über Burkheim
und Königsschaffhausen nach Kenzingen führte; sie wurde zeitweise Königsstraße
genannt. Dort traf sie mit einem Strang zusammen, der von Freiburg kam. Der
Fernverkehr hat also im Mittelalter die Breisgauer Bucht umgangen, und der Ansatz
dazu war eben nördlich von Schliengen. Noch heute gibt es einen Feldweg,
der den Namen „Neuenburger Weg" trägt. Er zweigt von der B3 ab nach Nordwesten
. Als Straße dürfte er nördlich des Nonnenwäldeles auf die Trasse des heutigen
Rheinsträßles gestoßen sein, um am Kloster Gutenau und an der Heilig-
Kreuz-Kapelle vorbei nach Neuenburg zu führen. Mit dem Erstarken der Stadt
Freiburg im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit gab es vermutlich eine
allmähliche Verlagerung des Fernverkehrs auf die Linie der heutigen B3. Für
Schliengen hatte dies keine weiteren Folgen.

Das Hauptproblem des Dorfes war und blieb der Schliengener Stich, und das bis
in jüngste Zeit. Genauere Nachrichten aber haben wir erst seit Ende des Dreißigjährigen
Krieges und dann aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Der Aufstieg ging im
Mittelalter und in der frühen Neuzeit westlich des Dorfes durch die Hohlgasse des
Janzenberggrabenweges zur sogenannten Wagenstelle und weiter zum Galgen.
Die Wagenstelle, sie heißt heute noch so, war ein verhältnismäßig flaches Wegstück
. Da wurden Wagen abgestellt, um mit den Pferden den nachfolgenden Wagen
Vorspann zu leisten. Daß sie dort über Nacht, bewacht, stehen blieben, wie
man angenommen hat, damit die Pferde im Dorf unten ausruhen konnten, ist
unwahrscheinlich. Wie schon erwähnt, wurde für den Aufstieg Vorspann gebraucht
. Man sprach vom „Vorreiten", weil die Vorspänner nicht neben ihren
Pferden hergingen, sondern eben ritten. Dieses Vorspannen hat den Dorfbewohnern
einen schönen Batzen Geld eingebracht: es sollen zeitweise bis zu 80 Pferde
für diesen Zweck im Dorf gestanden haben. Bei sehr schweren Lasten sind 8. 10
und manchmal noch mehr Pferde vorgespannt worden. Die eben beschriebene
Straße wurde später „Alte Basler Landstraße" genannt. Sie folgte nach Süden der
alten Römerstraße. Es ist anzunehmen, daß der Gegenverkehr vom Galgenbuck
über die „Föhren" und den ..Hofacker"- der heutige Hertingerweg - ins Dorf
hinabführte. So vermied man ein Ausweichen, das in dem steilen Hohlweg des
Janzenberggrabenweges nicht möglich gewesen wäre.

Die Bergstraße

Damit ist nicht die Fernverkehrsstraße von Frankfurt nach Basel gemeint, die
früher so genannt wurde. - an dem Stück nördlich von Heidelberg ist der Name als
Landschaftsname bekanntlich hängengeblieben -. sondern eben die Straße über

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