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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 40
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0042
Die Güter in Liel waren als Allodiallehen Steuer- und dienstfrei, verbunden mit
dem Jagd-. Fisch-. Holz- und Wildrecht im gleichen Umfang wie für den Grundherrn
selbst. Für die Ausübung der Kriminal-Gerichtsbarkeit und die Erhaltung
des Landfriedens war eine Abgabe in Geld und Wein festgesetzt. Dazu kam das
Recht auf die Schloßwache bei Tag und Nacht.

Das Geschlecht nennt sich also in der ältesten Zeit „von Baden" (auch Badin.
Badun) ohne Beisatz eines Amtes, seit ihrem Eintritt in das Vogtamt Liel ..Vögte
und Kastenvögte von Baden", letzteres wegen des Schutzamtes über das Klostergut
. Nach der Erwerbung der Grundherrschaft im Jahre 1466 bezeichnen sie sich
als „Edle des Stammes und Namens von Baden", und gegen Ende des 17. Jahrhunderts
führen sie den von Leopold L verliehenen Titel der „Freiherren" (1696).

Die Burg

Spätestens mit der Lehensübertragung von 1410 an Conrad von Baden, wahrscheinlich
aber schon früher, haben sie die vermutlich vom früheren Ortsadel unterhalb
der Kirche und zu deren Schutz errichtete Burg (Weiherhaus) „bezogen".

Obwohl dessen Nachfahre Claus von Baden, wie bei vielen begüterten Familien
zu jener Zeit üblich, auch das Bürgerrecht der Stadt Basel und dort Eigentum
besaß, wurde die Burg 1445, am Montag nach Bartholomä (24.8.), in einer Racheaktion
von Basler Bewaffneten niedergebrannt, die Einwohner überfallen und alles
getötet, was sich ihnen widersetzte. Hintergrund dieser Gewalttat war der Krieg
zwischen Basel und Österreich (1445 - 1449). in dem sich die in Basel ansässigen
österreichischen Adeligen auf der gegnerischen Seite befanden und dafür an Leib
und Eigentum verfolgt wurden.

Der Wiederaufbau der Burg an der alten Stelle und auf eigene Kosten war die
Ursache dafür, daß sie später von den Besitzern nicht mehr zum Lehen, sondern zum
Stammgut gezählt wurde. Zum zweitenmal fiel die Burg der Zerstörung anheim bei
einem Feldzug Bernhards von Weimar im Frühjahr 1638. Ort und Gegend wurden
verwüstet, die Burg ging im „Rauch" auf und wurde endgültig aufgegeben. Die alte
Wallanlage im ..Hirschgarten" ist noch deutlich sichtbar und denkmalrechtlich geschützt
. Der Grundherr Johann (Hans) Friedrich konnte mit seiner Familie noch
rechtzeitig nach Basel flüchten und hielt sich bis zum Ende des Krieges 1648 dort
oder auf seinen Besitzungen in Neuenburg und Breisach auf.

Doch bleiben wir im zeitlichen Ablauf und lesen in den

Aufzeichnungen des Herrn Hans Balthasar von Baden (1532 -1615).

„Anno 1551 hab ich die Regierung und Obrigkeit zu Liel angetreten als Kastenvogt
in meinem Eigentum und hab ich ein Stammhaus gemacht...

Anno 1560 hab ich ersuchen und gründen lassen den Badbrunnen, angefangen
die neue Badstube, neue Gewölbe und das Mayenbad für arm und reich und die
ganze Bürgerschaft...

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