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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 2.1996
Seite: 163
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-02/0165
Obwohl er sich hütete, politisch „aufzufallen" oder irgendwie tätig zu sein - es
war nie seine Absicht - so waren doch seine profranzösischen Gefühle für niemand
ein Geheimnis. Das Kommen und Gehen seiner zahlreichen Besucher beunruhigte
um so mehr die Behörden und den Kommandanten der Festung Istein. als
man sich unabwendbar dem Schicksalsjahr 1914 näherte und die Villa der Festung
genau gegenüber stand. Sagen wir es kurz: A.K. war der Spionage zu Gunsten
Frankreichs verdächtigt. Angesichts seiner Verbindungen zu französischen Kreisen
konnte die Anschuldigung naheliegen, aber ein Spion war er nicht.

Der unbegründete Verdacht und das nachfolgende schwere Fehlurteil werden
fiir Monsignore Alfons Kannengieser zu einer Schicksalstragödie, von der er sich
nie mehr erholen wird...

Die Villa Kannengieser in Kembs-Neuweg

Krieg und Verbannung

Am L August 1914 ordnete der Kaiser die Generalmobilmachung an. und bald
waren in Kembs-Neuweg. so A.K.. „soviele deutsche Soldaten als Ziegel auf den
Dächern". Sie quartierten sich ein wo sie konnten, und in der Villa logierten 3
Leutnants und etwa 30 Mann. Sie waren mit dem Abholzen des Vorlandes der
Isteiner Festung und dem Ausheben von Gräben nahe dem Rhein beschäftigt.

Am Nachmittag des 4. August meldete sich ein Hauptmann mit einigen Soldaten
an der Tür der Villa, um dem Monsignore - nach einer kurzen verlegenen
Begrüßung - seine Verhaftung durch die Militärbehörde anzukündigen! Er wurde

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