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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 8
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0010
Die Alamannen

Eine lange friedliche Periode römischer Herrschaft auf deutschem Boden endete
mit der Erstürmung - oder besser Überwindung - des Limes um 260 n.Chr. durch
die Alamannen. Neueste Funde am Hochrhein deuten darauf hin, daß ein Nebeneinander
von zurückbleibenden Römern und neu eindringenden Alamannen wenigstens
teilweise stattfand, was auch Kaltwasser (Kaltwasser 1993, S. 105) bestätigt
. Unübersehbar bleibt, daß die größten Errungenschaften der Römer, ihre Städte
. Tempel. Theater. Bäder und die übers Land verteilten Gutshöfe zerfielen. Nur
ihre Straßen wurden noch lange von den neuen Herren weiterbenützt. War es
Scheu, die zur Distanz Anlaß gab? Offenbar waren die Alamannen nicht in der
Lage, kulturell und technisch dort anzuknüpfen, wo die Römer standen. Um nur
ein Beispiel zu nennen: An Stelle der massiven villa rustica entstand der in leichter
Holzbauweise errichtete alamannische Hof mit Wohnhaus. Scheuer. Stall für
Groß- und Kleinvieh. Fruchtspeicher und Keller.

Vom "Heim des Hugilo " zur dörflichen Vogtei

Die 1957/58 in den Gewannen **Klingental" und "Vorderer Höllberg" gemachten
Funde (Küchlin 1996. S. 20) waren bedauerlicherweise nicht ergiebig genug,
um den Beginn einer dauerhaften Besiedlung Hügelheims nachzuweisen. Wir dürfen
jedoch davon ausgehen, daß der geeignete Siedlungsplatz am Rande der lößbedeckten
Vorbergzone um 700 n.Chr. besiedelt war. Darauf weist auch der Ortsname
selbst hin. der als "heim"-Ort eine frühe alamannische Siedlung nahelegt. Im
alamannischen Sippenältesten "Hugilo" sehen wir den Begründer des Herrenhofes
. Er plazierte ihn dort, wo ein kleiner Schwemmkegel einen sicheren Standort
versprach, nahe an die Lößhalde geschmiegt, um vor Ost- und Nordwinden weitgehend
geschützt zu sein; dort, wo ein natürlicher Zugang in den Berg sich öffnete
und aus nahen Quellen ganzjährig frisches Wasser floß: dort, zwischen Höllberg
und Niederhof Straße, siedelte er sich mit seinen Angehörigen an. In ihm dürfen
wir auch den Namengeber für die sich allmählich entwickelnde Gemeinde sehen.
Für seinen Hof kultivierte er die besten und am nächsten gelegenen Felder, die
heutigen "Hofäcker" und die saftigsten, bewässerbaren Wiesen. Aus seinem Hof
ging später der Ding- und Meierhof hervor. Aus diesem Kern bildete sich nicht nur
der wirtschaftliche Schwerpunkt in der Entwicklung des Dorfes, sondern auch der
Mittelpunkt, von dem die ordnende Kraft ausging. Weil wir Menschen der Neuzeit
an rasche Veränderungen gewöhnt sind, fällt es uns oft schwer, den langsamen
Werdegang der allmählichen Verdichtung vorzustellen. Zunächst ist es der Hof
mit seinen Satelliten, den Schupposen und weiteren, sich meist als Lehen unterschiedlicher
Grundherren um ihn herum gruppierenden Gehöften. Doch '"dann
erscheint das Dorf, eingebettet in den Machtbereich kirchlicher und weltlicher
Herrschaft. Teil eines Hof- oder Gerichts Verbandes, schließlich als Sitz des Dorf-

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