http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0019
Zaun erhielt das Anwesen seinen besonderen Rechtscharakter, den Hausfrieden,
der auch vom Nachbarn respektiert wurde. Die Häuser selbst waren bis ins 16.
Jahrhundert aus Holz mit Lehmwickelwänden gebaut, die Dächer mit Stroh gedeckt
. Ausnahmen von dieser Regel bildeten lediglich die Wohngebäude der großen
Lehen und das Pfarrhaus. Sie waren wenigstens im Keller und Erdgeschoß aus
Stein. Das war so außergewöhnlich, daß ein Hügelheimer Lehen sogar seinen
Namen davon herleitete: der Steinhof. Daraus können wir ablesen, daß das Dorf
nie eine "Gemeinschaft der Gleichen" war. Die soziale Differenzierung beeinflußte
natürlich auch die Wohnqualität der Häuser. Ihre Ausstattung müssen wir uns
denkbar einfach vorstellen. Die "Rauchküche" diente als Wohn- und Schlafbereich
. Geschlafen wurde auf einer einfachen Holzbank. Kleidungsstücke hingen
am Holzpflock an der Wand. Truhen oder gar Schränke waren nur bei Wohlhabenden
zu finden. Den Fußboden müssen wir uns aus gestampftem Lehm vorstellen
. Die Fensterlöcher waren mit geöltem Pergament verschlossen. Glas blieb
Kirchen und Herrenhäusern vorbehalten.
Abb. 8: Die Umgrenzung der einzelnen Gehöfte sowie des gesamten mittelalterlichen Dorfes geht aus
der Abbildung deutlich herxor. Unser Beispiel: Heudorf bei Meßkirch Ende des 16. Jahrhunderts
IGLA: J-B Heudorf/l).
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