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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 23
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0025
Aktennotiz von 1590 folgen dürfen, wo zu lesen ist: das "vralt Adelich Guet". das
von den Neuenfelsern "herkhombt". Was allerdings zwischen 1497 und 1754 in
den Akten zu finden ist - einschließlich einer Lageskizze mit genauer Beschreibung
- läßt keinen Zweifel an der Existenz. Da ist vom wortbrüchigen Junker
Adam Wolf von Renchen die Rede, der aus Zorn am liebsten das ganze Dorf
Hügelheim "im Rauch gen Himmel fahren" lassen wollte, aber auch vom Versuch
des zeitweiligen Besitzers Hans Heinrich vom Stein, der mit Hilfe des Oberamtmanns
der Herrschaft Badenweiler. Hans von Ulm. dem Markgrafen das Hügelhei-
mer Schlößchen als Amtssitz der Herrschaft Badenweiler anzudrehen versuchte.

Kriege und immer w ieder Kriege

Den Bauernkrieg dürfte das Hügelheimer Schlößchen nicht ungeschoren überstanden
haben, denn das 1587 erstmals dem Markgrafen angebotene Objekt wurde als
vom Grund auf "ganz lustig erbauen** angeführt (Küchlin 1996, S. 45-53). Den
Dreißigjährigen Krieg überstand es - wie viele andere Gebäude im Dorf - höchstwahrscheinlich
nicht. Als der Hügelheimer Bürger Clauß Grether 1653 das "Schloß-
gut" kaufte, waren damit wohl nur die dazugehörenden Ländereien und die noch
vorhandenen Oekonomiegebäude gemeint. Das was 1648 vom Schloß noch übrig
blieb, dürfte Stein für Stein abgetragen und zur Beseitigung der größten Kriegsschäden
im Dorf verwendet worden sein. Darin liegt wohl der Hauptgrund, weshalb wir
in unserer Zeit (fast) keine Spur mehr vom einstigen Schlößchen fanden.

Den dreißig Kriegsjahren zwischen 1618 und 1648 schlössen sich in kurzen
Abständen weitere Kriege an. Die rechte Rheinseite, von Heidelberg bis Basel,
war von ihnen besonders betroffen.

Der Spanische Erbfolgekrieg setzt ein Ende

Fast ein Jahrhundert lang - seit 1618 - kamen die Dörfer des Markgräflerlandes
nicht wieder zur Ruhe. Unablässig rollte die Kriegsfurie über sie hinweg, zerstörte
Häuser, tötete Mensch und Vieh, brachte Seuchen und ließ mitgehen, was in Stall.
Speicher und Keller zu holen war.

Jetzt, wir befinden uns mitten im Spanischen Erbfolgekrieg (1701 - 1714), hat
sich daran noch nichts geändert. Der Brückenkopf Neuenburg ist im Besitz einer
starken französischen Besatzung. Um ihre Versorgung zu sichern, ziehen die Besatzer
in die umliegenden Dörfer des Markgräflerlandes. sind die Requirierungs-
kommandos wieder unterwegs. Sie treiben Essen und Trinken ein und beschlagnahmen
bei der ländlichen Bevölkerung, was ihnen nützlich erscheint. Wer kann,
bringt noch rasch einen Teil seiner spärlichen Habe nach Basel in Sicherheit. Bis
zu hundert Fuhren rollen täglich über die holprige Landstraße nach Süden. Das

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