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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 32
(PDF, 28 MB)
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Blumenwirt Meyer, der als Kaufmann auch Geldgeschäfte abwickelte, in einem
Fall sogar beim Britzinger Schulmeister Bermel, der 40 Gulden aus seinem eigenen
Kapital erübrigen konnte.

Hier noch zwei andere Beispiele:

Bärenwirt Willin ist 1759 mit über 600 Gulden belastet (Kb. 1759, S. 126a). Der
Verkauf einiger Grundstücke bringt ihm 230 Gulden, was das Problem nicht löst.
Ähnlich geht es 20 Jahre später dem Ochsenwirt Spoth, der sein stattliches Gut mit
Wirtsgerechtigkeit und Metzgerei gegen ein Gehöft hinten im Dorf tauschen muß.

Bei der allgemeinen Geldknappheit, die damals herrscht, haben in Geldnot geratene
Bürger kaum eine Chance, ihre Schulden loszuwerden. Viele müssen ihr Hab
und Gut verkaufen, andere wandern aus.

Friede ernährt

Erst als 1714 der Spanische Erbfolgekrieg beendet war. konnte das geschundene
Landvolk wieder aufatmen. Allmählich kehrte wieder Ordnung in Haus. Hof und
Feld ein. Jetzt verschafften sich auch der Dorfvogt und sein Schaffner - so nannte
man den Gemeinderechner damals - mühsam einen Durchblick. Erstmals wurde
wieder eine Gemeinderechnung zusammengestellt und zu einem schmalen Bändchen
zusammengebunden. Wie wir eben gesehen haben, drückten die Schulden
noch sehr, sehr lange.

Segensreiche Friedenszeit unter den Markgrafen

Markgraf Karl Wilhelm (1709-1738) sorgte sich um den Wiederaufbau einer
geordneten Verwaltung, die spürbar bis in die kleinste Gemeinde wirkte. Seine
Aufbauarbeit wurde von seinem Enkel Karl Friedrich fortgesetzt. Weil sich während
dessen Regierungszeit die Bevölkerung um mehr als die Hälfte vermehrte,
förderte er die Landwirtschaft intensiver als je ein Herrscher zuvor. Seine Anregungen
fanden bei den aufgeschlossenen Verwaltern der großen Lehen - den Lehenmeiern
- ein offenes Ohr. Erst jetzt wurde die Stallfütterung eingeführt, was
den endgültigen Abschied von der mittelalterlichen Dreifelderwirtschaft bedeutete
. Der Obst- und Weinbau wurde veredelt, die Pferde- und Rinderzucht vorangebracht
. Auch der Verbesserung der Böden und der Steigerung der Erträge galt das
Interesse. Diese Maßnahmen zeigten auch in Hügelheim Wirkung. Der Friede und
die Anstrengungen brachten Wohlstand. Um nur ein Beispiel zu nennen: In Hügelheim
baute Johann Jacob Heiter 1751 das Wohnhaus seines aus mehreren Teillehen
bestehenden Gutes von Grund auf neu. und in der Ökonomie dürften zu jener
Zeit ähnliche Verbesserungen vorgenommen worden sein. Als seine Tochter Anna
Maria Heilerin zwanzig Jahre später Friedrich Marget heiratete und ein Inventar-

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