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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 61
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0063
1897 bis 1914

1897 wurde die Produktion in Grenzach aufgenommen - mit 17 Arbeitern. Die
ersten erfolgreichen Präparate waren Airol, ein Wismut und Jod enthaltender
Wundpuder, der bis 1953 hergestellt wurde, femer ein Mittel gegen Erkältungskrankheiten
. Thiocol. das auch den Grundstoff für den Hustensirup bildete: Sirolin
wurde ein Verkaufsschlager bis 1963.

Die Leitung des Chemiebetriebs in Grenzach hatten von 1897 bis 1899 Dr. Loth
und Dr. R. A. Boehringer , beide mußten 1899 ausscheiden, und nun übernahm der
25jährige Chemiker Dr. Emil Bareil die Leitung der chemischen Betriebe sowie
des Gesamtwerks - und seine Frau führte die Korrespondenz ! Barell war nach
Fritz Hoffmann die bedeutendste Persönlichkeit von Roche- er leitete den Konzern
bis 1953.

1914 hatte Roche Grenzach bereits 200 Arbeiter. 100 Angestellte und 20 Außendienst
-Mitarbeiter - es war doppelt so groß wie das Basler Werk. In Grenzach
befanden sich neben der Fabrikation ein Großteil der Laboratorien und der Forschung
, außerdem Literaturdienst. Werbung und Patentwesen.

Dazu mußte Land für neue Gebäude erworben werden: 1914 besaß Roche in
Grenzach bereits 1500 a.

1. Weltkrieg

Der Aufstieg wurde gebremst durch den 1. Weltkrieg. Zwar konnten die Arbeiter
von Basel noch die Grenze passieren, und selbst die Direktoren und leitenden
Angestellten fuhren täglich vom Badischen Bahnhof mit dem Zug nach Grenzach
und zurück.

Aber die Ausfuhr von Produkten nach Basel wurde streng verboten. Als der
Zolldirektion Basel 1915 Unterlagen in die Hände kamen, nach denen trotzdem
kleine Mengen pharmazeutischer Spezialitäten von Grenzach nach Basel geliefert
worden waren, wurde Dr. Barell beim Grenzübertritt verhaftet und am nächsten
Tag nach Berlin gebracht. Bei einem Prozeß im folgenden Jahr (1916) lehnte er
die Verantwortung für die Lieferungen nach Basel ab. Carl Meerwein, Teilhaber
der Firma in Basel, trat Ende 1915 mit 64 Jahren freiwillig aus der Firma aus, wie
es heißt, „in der vergeblichen Hoffnung, so die Schuld auf sich zu nehmen und
(Fritz) Hoffmann zu entlasten".7' Barell wurde freigesprochen, mußte aber noch
bis Anfang 1918 in Berlin bleiben. Dr. Gustav Heizmann (1874 - 1933) leitete seit
1915 das Grenzacher Werk als sein Vertreter und wurde 1916 Vorstandsmitglied.
Auch als Barell wieder nach Basel zurückkam, blieb Dr. Heizmann Direktor von
Roche Grenzach.

Während der Jahre in Berlin arbeitete Dr. Barell in dem 1911 dort gegründeten
Büro von Roche, das den Kontakt zu Kliniken und Ärzten herstellte.

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