Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 67
(PDF, 28 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0069
Am 3.7.1945 wurden Direktor Dr. Hellmich und Dipl.Ing Hugo Fischer zu Colo-
nel Cede nach Lörrach gerufen. Er stellte ihnen Capitaine Baud, von Beruf Chemiker
, als Beauftragten zur Betreuung der Betriebe Roche und Geigy vor. Baud „umriß
seine Aufgabe dahin, die beiden Firmen zu überwachen, aber auch dafür zu sorgen,
daß sie die ihnen etwa von der Militärregierung zugewiesenen Aufgaben in Ruhe
durchführen könnten", heißt es im Betriebsbericht 7 vom 2.-7.7.1945).20'

Am 6.7.45 wurde Cpt. Baud zum 1. Mal im Werk von Direktor K. Bosch
empfangen.

Bald kamen weitere Beziehungen zu Roche Basel zustande:

Am 13.7.45 holten Cpt. Baud und Dr. Hellmich am Zoll Grenzacher Horn Dr.
Gsell ab. der zwei Anträge von Roche Basel zur Genehmigung vorlegte: auf
..Veredlungsarbeiten (Fassionierung)" und Lieferung von Cyanacetamid.21'

Das Angebot der Ausfuhr von Kohlen aus Basel stieß auf Schwierigkeiten.

Produktion im Jahr 1945

Während des Jahres 1945 wurde der Betrieb langsam wieder zum Laufen gebracht.

Von Mai bis September 1945 stellte man vor allem Tabletten aus bereits vorhandenen
Chemikalien her. von Januar bis Juli 1945 ca. 94 Millionen Stück ,22'

Die Aufträge mußten von der Militärregierung in Baden-Baden. Freiburg oder
Lörrach genehmigt sein.

Ab 22.5.1945 wurde die wöchentliche Arbeitszeit auf 18 Std. beschränkt.

Erst im August 1945 konnte das Telefon zur Verbindung mit dem Bürgermeisteramt
Grenzach. mit Lörrach und Schopfheim wieder benutzt werden.

Am 10.9.1945 kam Capitaine Baud in Begleitung eines französischen Obersten
von der Militärregierung Baden-Baden (dessen Name nicht genannt wird) ins
Werk. Dieser erteilte mündlich die Genehmigung zur „sofortigen Wiederaufnahme
der Arbeit" der chemischen Betriebe, zunächst um „instabile Rohstoffe und
Zwischenerzeugnisse" aufzuarbeiten. In einer zweiten Stufe sollte diejenige Fabrikation
erfolgen, die mit den vorhandenen Rohstoffen durchführbar war. Für beides
wurden insgesamt 300 t Kohle freigegeben.2

Ab 3.10.1945 arbeiteten die Büros, ab 8.10.1945 die Betriebe wieder 5 Tage pro
Woche.

Betriebsvertretimg

Erstaunlicherweise gab es 1945 bereits eine Betriebsvertretung, zu der sieben
Mitarbeiter, davon zwei Akademiker, und Direktor Dr. Hellmich gehörten. Die
1.Versammlung fand am 7.8.1945 statt. Ein „Säuberungsausschuß" hatte 11 Werksangehörige
benannt, die wegen zu großer politischer Betätigung als Nationalsozialisten
„ nicht mehr tragbar" seien und daher (bis auf einen ) entlassen wurden.24'

67


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0069