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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 69
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0071
Konflikte

Die Geschichte des Roche-Konzerns ist keine geradlinig verlaufende Erfolgsstory
, sie hing nicht nur von den politischen Ereignissen ab, sondern es gab auch
andere Konflikte, die mit der Preisgestaltung, dem Unfallgeschehen und dem Umweltschutz
zusammenhingen.

1974-81 wurde der Preis für Valium und Librium als zu hoch angefochten: im
Nachgang zu einem Verfahren wegen angeblich überhöhter Preise für Valium und
Librium in England verfügte das Bundeskartellamt 1974 mit sofortiger Wirkung
ebenfalls eine Preissenkung in Deutschland. Dieser Beschluß wurde nach einem
nahezu 7-jährigen Rechtsstreit . der bis zum Bundesgerichtshof ging, für Roche
durch den Bundeskartellsenat insofern positiv entschieden, als der ursprüngliche
Beschluß des Bundeskartellamtes aufgehoben wurde.

Am für Roche günstigen Ausgang dieses Verfahrens waren Firmenvertreter von
Roche Grenzach in gemeinsamer Arbeit mit Baseler Mitarbeitern entscheidend
beteiligt.

Auch der Unfall 1976 in Seveso. einem Tochterunternehmen von Givaudan, das
zum Roche-Konzern gehörte, schädigte das Ansehen von Roche. Wegen der Dioxin
-Verseuchung in Seveso wurde Roche von der Presse mit negativen Schlagzeilen
bedacht.

Trotzdem setzte sich der Erfolg des Roche-Konzerns fort.

II. Die Entwicklung der chemischen und pharmazeutischen Produktion

bei Roche Grenzach

Als das Unternehmen gegründet wurde, gehörten zum Werkzeug des technischen
Chemikers Rührkessel, offene Marmiten, Nutschen, Zentrifugen. Trockner in
Schrankform und natürlich auch kleine Anlagen zum Destillieren und Zentrifugieren.

Sie bestanden aus Eisen. Kupfer, Blei oder Glas, manchmal wurde auch Holz
verwendet.

Die Prozeßkontrolle beschränkte sich auf die Messung von Mengen, Temperatur
und Druck. Wichtig war die Beobachtungsgabe des Bedienungspersonals.

Zu den ersten in Grenzach hergestellten chemischen Stoffen gehörte das Guaja-
kol. aus dem man das guajakolsulfosaure Kalium (Kalisulfo) gewann. Dies war
der Hauptwirkstoff des Hustenmittels Sirolin. Es feiert wie Roche selbst das 100-
jährige Jubiläum, denn dieses Präparat ist unter dem Namen „Sirop Roche" heute
noch in Frankreich erhältlich.261

Am Anfang des 20. Jahrhunderts dominierte in Grenzach die Natur Stoffchemie:
Man gewann aus Pflanzen die sogenannten Alkaloide, das sind pharmakologisch

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