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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 71
(PDF, 28 MB)
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Auch die Technik ging andere Wege. Bisher waren die Fabrikationsgebäude
ebenerdig, jetzt wuchsen die Backsteinbauten mit ihren typischen Sheddächern bis
zu drei Stockwerken. Das ermöglichte neue verfahrenstechnische Konzepte, indem
der Produktionsfluß von oben nach unten erfolgen konnte. In Verbindung mit
moderneren und größer dimensionierten Apparaturen ließen sich nun die Prozesse
einfacher, sicherer und effizienter durchführen.

1933 besann eine neue Ära: die Struktur der meisten Vitamine war bekannt,
aber technisch brauchbare Herstellungsverfahren fehlten. Da veröffentlichte Thaddäus
Reichstein, Professor an der Universität Basel, seine Vitamin C-Synthese.
Bei Roche erkannte man deren Bedeutung, kaufte die Lizenz und begann zu
produzieren, zunächst 50 kg/Jahr. 1936 bereits 370 kg/Jahr.

Das Vitamin C-Präparat Redoxon wurde eingeführt. 1940 begann die Vitamin
C-Produktion auch in Grenzach (Bau 29) mit 46 t/Jahr. In den 80-er Jahren wurden
in Grenzach bis zu 10.600 t/Jahr produziert.

Medikamente gegen Infektionen

Gleich nach der sensationellen Entdeckung der Sulfonamide als Mittel gegen
bakterielle Infektionen war Roche auch in der Chemotherapie präsent. Das Präparat
hieß Gantrisin und wurde ebenfalls in Grenzach hergestellt.

Während der Kriegsjahre 1939-45 hatte sich die Tuberkulose weltweit stark
verbreitet und viele Opfer gefordert. 1951 fand man bei Roche Nutley eine Substanz
mit antituberkulöser Wirkung. Der chemische Name ist Isonicotinsäurehy-
drazid. Klinische Prüfung und Zulassung erfolgten schnell, aber der begehrte Stoff
war zunächst nur in kleinen Mengen im Laboratorium herstellbar. Daher erhielt
das Grenzacher Werk den Auftrag, unter Verwendung vorhandener Apparaturen
schnellstens diese Substanz zu produzieren. Unter dem Handelsnamen Rimifon
stand das Präparat pünktlich zur Verfügung. Später wurde der Wirkstoff in Basel
hergestellt.

Als 1959/60 die neue, seinerzeit größte Anlage zur Herstellung von Vitamin C
(Ascorbinsäure) projektiert wurde, stand eine erfreulich weiterentwickelte Meß-
und Regeltechnik zur Verfügung.

Durch präzisere automatische Überwachung der optimalen Reaktionsbedingungen
erreichte man bessere Ausbeuten und eine gleichbleibend hohe Produktqualität.

Bau neuer Fabrikgebäude

In dieser Zeit begann auch eine Umstrukturierung der gesamten Fabrik. Die
alten Gebäude, z.T. noch aus den Gründungsjahren stammend, hatten ausgedient,
sie wurden abgerissen. Unter Leitung von Dr. Andre Futterknecht entstand ein
weitsichtig konzipierter Überbauungsplan für Gebäude. Tanklager und nicht zuletzt
Grünanlagen.

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