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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 73
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0075
Einzug des Computers in den chemischen Betrieb

In den 80er-Jahren installierte man elektronische Leitsysteme zur kompletten
Steuerung chemischer und technischer Prozesse. Alle wichtigen Daten wurden
erfaßt, gespeichert und konnten in einer zentralen Leitwarte jederzeit auf dem
Bildschirm sichtbar gemacht werden. Natürlich profitierten von dieser Technik
auch die Einrichtungen für Sicherheit und Umweltschutz.

Die Computertechnik machte auch vor den Laboratorien nicht halt. Analysengeräte
mit kaum vorstellbarer Leistung hielten Einzug. Chemische Verbindungen
ließen sich bis zu Verdünnungen von 1 zu 1 Million nachweisen.

Kein Wunder, wenn Laien verunsichert auf immer neue ..Gifte" reagierten.
Glücklicherweise gilt noch der Ausspruch des Arztes Paracelsus: ..Nur die Dosis
macht das Gift".

Internationale Standardisierung

Die beginnende Globalisierung erreichte auch das Grenzacher Werk: Einführung
der ISO-Normen. Good Manufacturing Practice, Qualitäts-Zertifikate. Inspektionen
durch die Food-and-Drug-Administration bezüglich Einhaltung ihrer Auflagen, was
bei ernsthaften Beanstandungen eine Importsperre nach U.S.A. bedeutet hätte.

Die bisherigen Verfahrensabläufe mußten oft mit beträchtlichem Aufwand den
neuen Anforderungen angepaßt werden.

Umweltschutz

Der Umweltschutz ist keinesfalls eine Erfindung der Neuzeit. Bereits in der
Genehmigungs-Urkunde für die Chemische Fabrik Hoffmann, Traub & Cie. vom
2.11.1896 schrieb das Großherzogliche Bezirksamt Lörrach, die Fabrikabwässer
dürften nicht in die Erde versickern.

Zugleich hieß es:

„4) Eine Einleitung von Stoffen in den Rhein, deren Beschaffenheit nicht den
Forderungen des § 22 der Landesfischereiordnung entspricht, ist ausgeschlossen.*'

1909 wurde bereits das Eindampfen und Verbrennen der Rückstände gefordert.
Bei der Genehmigung der Atropin-Fabrikation wurde vom Großherzoglichen Bezirksamt
Lörrach der Chemischen Fabrik Hoffmann-La Roche in Grenzach die
folgende Auflage erteilt:

.Abgängige Mutterlaugen, welche nicht weiter verarbeitet werden, müssen für
sich eingedampft und in einer Kesselfeuerung verbrannt werden, ebenso dürfen
die ausgebrauchten Pflanzenreste nicht in die öffentlichen Wasserläufe gebracht
werden, dieselben sind zweckmäßig gleichfalls durch Verbrennung zu zerstören
."27'

Heute liegen Mengenbilanzen aller Produktströme vor, d.h. was an Rohstoffen
in einen Produktionsprozeß hineingeht und was als Erzeugnis oder Nebenprodukt
herauskommt, ist genau bekannt. Diese Angaben werden ergänzt durch Sicherheitsanalysen
, pharmakologische Daten und Umweltaspekte.

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