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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 81
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0083
Das Grenzacher Horn war wichtigster Steinlieferant für die
Stadt Basel und die Festung Hüningen

Erhard Richter

Im Jahre 1262 wird in einer lateinischen Basler Urkunde ein ..montem sive
collem qui dicitur diz Horn" (ein Berg oder Hügel genannt diz Horn) erwähnt.l)
Damals erhielt die Stadt diesen weit in die Rheinebene vorspringenden Berg, der
nach seiner hornartigen Form benannt war. vom Kloster Wettingen bei Baden im
Aargau in Erbrecht. Dort betrieb der Basler Rat dann einen Steinbruch, für den er
jährlich dem Kloster Zins zahlen mußte. Die Ansprüche des Markgrafen von
Hachberg auf die Hoheitsrechte über diesen Bruch wurden 1422 und 1473 unter
Berufung auf das Wettinger Erblehen jeweils zurückgewiesen.21 Dabei sagte bei
der Auseinandersetzung von 1473 ein Zeuge vor einem Schiedsgericht folgendes
aus: „Er hab ouch all sin tag nie anders gehört noch vernomen. dann der gantz
berg mit der Gypsgrüben und allen Steingrüben der Statt von Basel sige'*. Diese
hätten die Basler auch genutzt, bis vor etwa einem Jahr der Vogt von Grenzach
dies verboten hätte.3)

Man einigte sich dann schließlich so. daß die Basler zwar von der Gipsgrube
einen jährlichen Zins an den Markgrafen geben mußten, aber von Abgaben für den
Steinbruch befreit blieben.41 Wie aus der Zeugenaussage von 1473 hervorgeht,
besaß Basel am Horn nicht nur eine Steingrube. Tatsächlich betrieb die Stadt dort
noch einen zweiten Steinbruch, die sogenannte „hintere Grube". Dafür zahlte der
Rat Zins an die Geschwister Gügellin von Rheinfelden. seit 1469 an das Basler
Karthäuserkloster, das die Gügellinschen Güter in Grenzach erworben hatte. 5'

In den folgenden Jahrhunderten wurden an diesem Bergvorsprung viele Steine
gebrochen, so daß auf einer zwischen 1678 und 1688 entstandenen Skizze schon
beträchtliche Felsen zu erkennen sind.61

Am 17.1.1760 berichtet das Oberamt Rötteln dem Bürgermeister und Rat der
Stadt Basel, daß durch den Steinbruch am Horn den dortigen Rebbesitzern großer
Schaden entstanden sei. Dafür machte man vor allem den Basler Ziegler Jacob
Bührlin verantwortlich. ..welcher sich insonderheit dieses Steinbruchs bisher bedienet
". Dieser solle nun zu einer geplanten Besichtigung kommen. 1

Im Jahre 1779 taucht erstmals die Verkleinerungsform ..Hörnlein" auf.81 womit
man schließlich das ganze Gebiet an der Schweizer Grenze bezeichnete. 1811 ist
dann der Steinabbau am Horn bereits so weit fortgeschritten, daß von nun an nur
noch vom ..Hornfelsen*' die Rede ist.9)

Mit den dort gebrochenen Steinen sind in Basel viele Häuser gebaut worden.
Diese Steinlieferungen waren natürlich nach Brandkatastrophen besonders notwendig
. Solche traten im mittelalterlichen Basel recht häufig auf.101 So verbrannte

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