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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 83
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0085
1327 Kleinbasel, und schon 1354 wurde es erneut ein Opfer der Flammen, worauf
die Bürger für 10 Jahre von der Steuer befreit wurden. 1356 folgte dann das große
Erdbeben, das viele Gebäude in der Stadt und in ihrer Umgebung vor allem durch
Feuer zerstörte. 1377 wurde Basel erneut von einer Brandkatastrophe heimgesucht
, welche die Häuser beim Marktplatz und am Spalenberg vernichtete. 1417
folgte dann ein noch schlimmerer Brand, dem an die 200 ..Hofstetten" um den
Münsterplatz, an der Freien Straße und in der St. Albanvorstadt zum Opfer fielen.
Dabei sind auch die Ulrichskirche und das Albankloster zerstört worden. Diese
Brände wurden vor allem durch die damals bevorzugte Holzbauweise der Häuser
begünstigt. Deshalb erließ der Rat für den Wiederaufbau strenge feuerhemmende
Vorschriften, so daß immer mehr Steinhäuser entstanden.

Gewaltige Mengen von Steinen brauchte man auch für die Stadtummauerung.
wofür aber die Steinbrüche am Horn nicht mehr ausreichten. Deshalb erwarb der
Basler Rat schon 1388 die Weihermatte bei Rheinfelden (heute Rheinfelden/
Schweiz) und nahm dort einen ergiebigen Steinabbau vor.

Der Transport der am Horn und bei Rheinfelden gebrochenen Steine erfolgte
mit Hilfe des sogenannten ..Steinschiffs**. Deshalb mußte von den Abbaustellen
am Horn ein Weg an den Rhein angelegt werden, von wo dann die Steine per
Schiff nach Basel gebracht wurden.

Um 1740 notiert der markgräfliche Landvogt von Leutrum, daß es an diesem
Uferteil verboten war. Bäume anzupflanzen, da sonst die Schiffsleute am Ziehen
der Schiffe gehindert worden wären.11' Die Steine durften dann zollfrei nach Basel
transportiert werden, doch mußte der Rat von der ..Hauptsteingrube"" am Horn eine
jährliche ..Recognition*' (Anerkennung) von 7 Gulden und 30 Kreuzern zahlen.
Diese Grube war aber von der Stadt für die gleiche Summe an den .Ziegler am
richemer Thor zu Basel** verpachtet.

Leutrum berichtet außerdem, daß einer der Basler Steinbrüche, dessen Steine
zum Kalkbrennen verwendet wurden, „iezo aber eingangen und ohnbrauchbar"*
sei. Dabei kann es sich nur um die „hintere Grube'* gehandelt haben, denn die
..Hauptsteingrube"" war ja damals noch im Betrieb.

Als in den Kriegen Ludwigs XIV. gegen das Reich 1679 nach Plänen Vaubans
mit dem Bau der Festung Hüningen begonnen wurde, brachen die Franzosen am
Horn viele Steine. So schreibt Leutrum um 1740. daß an dem Horn ein „berühmter
Steinbruch"" sei. ..woraus schon manches Haus in der Nachbarschaft insonderheit
ein großer Theil der Vestung Hüningen erbaut wurden"". Für die Steinbrecher und
Steinhauer sind damals in der Nähe der Abbaustelle viele Baracken errichtet worden
. Doch „da gab es zwischen Österreich, dem Hfürstlichen (Hochfürstlichen)
Haus und dem Vasallen v. Berenfels ziemliche Streite wohin das Umgelt fallen
solle'"121 (Umgeld = Verbrauchs- und verkehrssteuerartige Abgabe im Mittelalter).

Bei diesem Steinabbau am Horn haben die Franzosen im Winter 1683/84 auch
„sundgauische Untertanen" eingesetzt, die anfangs wegen der großen Kälte nicht
in den Baracken untergebracht werden konnten. Deshalb nahm sie der markgräfliche
Amtmann Johann Carl Danner bei sich im Schloß auf oder quartierte sie z.T.

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