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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 91
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0093
Von der Markgrafschaft zum Großherzogtum Baden

Das Markgräflerland vor 200 Jahren

von Gerhard Moehring

Vortrag zur gleichnamigen Ausstellung im Museum am Burghof Lörrach vom
Juni bis September 1996. Eine verkürzte Fassung wurde von Herrn Moehring bei
der Herbsttagung in Obereggenen am 13. Oktober 1996 vorgetragen.

Seit 1989 hat der Begriff der ..Wende" historische Dimension erhalten. Verändert
hatte sich nicht nur die politische Karte, gewandelt haben sich seitdem auch
die wirtschaftlichen Strukturen, ja weltweite Bündnissysteme mußten einem 200
Jahre dominierenden nationalen Bewußtsein weichen.

Blenden wir diese 200 Jahre zurück, dann können wir auf dem nun eigenen
Erlebnishintergrund wenigstens erahnen, was sich - ausgelöst durch den Sturm auf
die Bastille in Paris am 14. Juli 1789 - für die Politik Europas bis hin zum
sogenannten ..kleinen Mann auf der Straße", dem Bürger und Bauern auch hier im
Marksräflerland. zwischen 1790 und 1806 zusetrasen hat.

Dieser Zeit verdanken w ir u.a. auch das Ende der badischen Markgrafschaft, wie
sie von 1503 bis zur Zusammenlegung der Herrschaften von Baden-Baden und
Baden-Durlach bestand und schließüch in der Gründung des Kurfürstentums Baden
1803 und dann dem Großherzogtum Baden 1806 endete, einschließlich der verschiedenen
Grenzkorrekturen bis 1819.

Aber Baden spielte vergleichsweise nur eine Nebenrolle in der schon lange vor
der Französischen Revolution sich abzeichnenden Auflösung des ..Heiligen Römischen
Reiches Deutscher Nation", das nach fast lOOOjährigem Bestehen sich im
Wiener Kongreß 1815 nur noch mühsam zu behaupten versuchte. Kaiser Franz II.
hatte als letzter in der langen Reihe der Deutschen Kaiser 1806 abgedankt, nachdem
der Rheinbund 6 Tage zuvor seinen Austritt aus dem deutschen Reichsverband
verkündet hatte und sich auf die Seite Frankreichs schlug. Diesem von Napoleon
gegründeten Rheinbund gehörten 4 deutsche Königreiche. 5 Großherzogtümer -
darunter Baden -. 11 Herzogtümer und 16 Fürstentümer an.

Was Napoleon durch seine Kriege und Friedensschlüsse in Leoben. Campo Formio
. Luneville. Amiens und Tilsit mit mehr oder weniger Gewalt auf den Weg
brachte, vollendeten die Beschlüsse der Kongresse und Parlamente - wie z.B. in
Frankfurt 1850 -. aber auch die verschiedenen revolutionären Ansätze in Europa
zwischen 1830 und 1918.

Dieser Wandel und diese Wende vollzog sich aber nicht nur auf der politischen
und militärischen Ebene. Die ebenfalls 1000jährige Feudalherrschaft, wo 90% der

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