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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 96
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zensteins zu verdanken. Seit 1792 war er Landvogt von Rötteln und Sausenberg
mit Sitz in Lörrach.

1766 in Bayreuth als Sohn einer Soldatenfamilie geboren, begeisterte sich der
23jährige 1789 an den Forderungen der Französischen Revolution von Freiheit.
Gleichheit und Brüderlichkeit. Er wird schon 1788 mit 22 Jahren zum Hofrat ernannt
und mit Sitz und Stimme in das Karlsruher Hofratskollegium aufgenommen.

Als 1794 das ganze linke Rheinufer in französischer Hand ist. sieht Reitzenstein
die Zukunft der Markgrafschaft nur noch an der Seite Frankreichs. Als dann
General Moreau mit seiner französischen Rheinarmee auf dem Vormarsch nach
München war, gelingt Reitzenstein - inzwischen im Auswärtigen Amt Carl Friedrichs
- in Stuttgart am 25. Juli 1796 ein Waffenstillstand und die Neutralität
Badens in den folgenden Kampfhandlungen zwischen Frankreich und Österreich.
Carl Friedrich, der diesen Vertrag widerwillig erst 1 1/4 Jahre später, am 5. November
1797. ratifiziert, beorderte Reitzenstein daraufhin wieder von Paris nach
Lörrach auf seinen Landvogteiposten. Aber Reitzenstein blieb in Paris, ein „Ungehorsam
, der sein größtes Verdienst wurde", wie sein Biograph später schreibt.

In Paris und in den folgenden Verhandlungen bis 1802 schuf Reitzenstein durch
seine guten Beziehungen zu Außenminister Talleyrand und später zu Napoleon die
Grundlagen für das Großherzogtum Baden von 1806, das nun mit 250 Quadratmeilen
und 1 Million Einwohnern siebenmal so groß war wie die alte Markgrafschaft
, eine großzügige Entschädigung von Napoleons Gnaden für die linksrheinisch
verlorengegangenen Gebiete, meist auf Kosten der geistlichen Besitzungen
von Konstanz, Basel, Straßburg und Vorderösterreich.

Eine durch ihren liberalen Geist vorbildliche Verfassung Badens von 1818 krönte
Reitzensteins staatspolitische Laufbahn. Er starb 1847 in Karlsruhe mit 81
Jahren.

Erzherzog Karl war als Kommandeur der kaiserlichen Truppen einer der Hauptakteure
im 1. und 2. Koalitionskrieg am Rhein und in Süddeutschland. Er wird als
einer der ausgezeichnetsten Feldherren der neueren Geschichte bezeichnet. 1792
macht er als Generalmajor mit 21 Jahren erstmals in der Schlacht von Jemappes
von sich reden. 1796 wird er mit 25 Jahren Reichsfeldmarschall und übernimmt
den Oberbefehl am Rhein. Neben den Gefechten gegen Moreau bei Malsch am 9.
Juli ist Karls größter Sieg der Rückzug Moreaus über den Rhein im Oktober 1796
mit dem Treffen bei Emmendingen und Schliengen und die Räumung der Brük-
kenköpfe Kehl und Hüningen im Januar 1797. Schon im Februar 1797 übernimmt
er das Oberkommando der österreichischen Armee in Italien, muß aber der Übermacht
Napoleons bei Mantua weichen. Im April ist der Erzherzog wieder bei der
Rheinarmee in Schwetzingen. 1797/98 wird er Gouverneur in Prag. 1801 ist Karl
Feldmarschall, 1805 Kriegsminister. 1806 erreicht er den Höhepunkt seiner Laufbahn
als Generalissimus mit unumschränkten Vollmachten. Seinen letzten Sieg
gegen Napoleon erzwingt er am 27. Mai 1809 bei Aspern.

General Jean Victor Moreau. In den Kämpfen am Rhein und in Süddeutschland
ist unter den französischen Heerführern General Jean Victor Moreau zuerst zu

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