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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 113
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0115
Als dann am 9. Januar 1797 die Einnahme Kehls und des dortigen Brückenkopfes
durch die Österreicher erfolgte, wurden die nun frei werdenden Geschütze nach
Weil und Haltingen verlegt. Zwei Ausfälle der Franzosen von Hüningen auf
rechtsrheinisches Gebiet mit 1200 Mann am 28. und 30. Januar 1797 bei Friedlingen
blieben trotz der Beute von 2 Geschützen durch die Franzosen letztlich ohne
weitere Folgen. Am 31. Januar 1797 ordnete Erzherzog Karl dann den Beschuß
der Festung als Vorbereitung eines neuen Sturms auf den Brückenkopf an. Die
Lage der Besatzung der Festung Hüningen war inzwischen kritisch. Ihr General
Dufour bot daher am 1. Februar die kampflose Übergabe des Brückenkopfes an.
Gleichzeitig wurde ein Waffenstillstand vereinbart. Karls Ziel, die Säuberung des
rechten Rheinufers von den Franzosen, war damit erreicht. In den folgenden Wochen
wurden alle Befestigungen des Brückenkopfes geschleift.

Zweimal hatte Karl im Zuge der Belagerung Hüningens sein Hauptquartier in
Lörrach im ehemaligen Pädagogium - dem heutigen Museum am Burghof - aufgeschlagen
: am 27. Oktober 1796 und nun vom 31. Januar bis 3. Februar 1797. Aus
dieser Zeit stammt ein Münzfund, der beim Umbau des Hauses 1977 zum Museum
entdeckt wurde: 1 Golddukaten. 32 Silbermünzen und 3 Kupfermünzen. - Aus
diesem Hauptquartier in Lörrach schreibt der Generaladjutant Karls am 2. Februar
1797 einen Brief nach Wien über diese Kapitulation und erwähnt zugleich die
Abberufung Karls an den oberitalienischen Kriegsschauplatz. Tatsächlich war
Karl schon am 3. Februar auf dem Weg nach Konstanz und weiter an die italienische
Front.

4 Wochen später - am 3. März - ist Erzherzog Karl bereits in Udine. wo 80 000
Österreicher 60 000 Franzosen unter Napoleon gegenüberstehen. Napoleon will
nach Wien. Darauf läßt es Karl aber nicht ankommen und schließt in Leoben am
18. April 1797 einen Praeliminarfrieden. dem am 17. Oktober der Friede von
Campo Formio folgt. Österreich verliert dabei die Niederlande und die Lombardei.
Das ganze linke Rheinufer wird französisch.

Das Jahr 1797 - für das Markgräflerland ohne weitere kriegerische Ereignisse -
ist vor allem durch den Krieg in Oberitalien geprägt. Nur die hohen Kontributionen
aus allen französisch besetzten Gebieten halten das bankrotte Direktorium in
Paris noch am Leben. Zahlreiche italienische Kunstwerke wandern damals als
Kriegsbeute in den Louvre nach Paris. Auf diesem Hintergrund zieht Napoleon am
24. November 1797 in einer 8-spännigen Karosse durch das St. Albantor in Basel
ein. Er ist auf dem Wege zum Rastatter Kongreß. Nach einem begeisterten Empfang
durch die ganze Schweiz von Genf bis Basel gibt die Regierung von Basel
dem 28jährigen General ein fürstliches Bankett im Gasthof ..3 König". Nach einer
überschwenglichen Laudatio auf den Bürger und General Napoleon durch den
Basler Bürgermeister fragt Napoleon unvermittelt: „Was wollen Sie uns für das
Fricktal geben? Es gehört uns und es würde zu Ihnen passen!" Das war der
Auftakt für eilfertige Verhandlungen des Basler Ratschreibers Peter Ochs in Paris,
denn zur gleichen Zeit war auch Reitzenstein an dem ehemaligen vorderösterreichischen
Besitz für das künftige Baden interessiert.

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