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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 118
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0120
Nachdem Erzherzog Karl über die geschlagenen Österreicher wieder den Oberbefehl
übernommen hat. wird am 9. Februar 1801 im Schloß von Luneville der
Friede von Campo Formio bestätigt. Dies bedeutet die endgültige Abtretung des
linken Rheinufers an Frankreich. Die Helvetische, die Batavische. die Cisalpini-
sche und die Ligurische Republik werden als neue selbständige Vasallen Napoleons
bestätigt. Die linksrheinisch verlorengegangenen deutschen Gebiete werden
durch die Auflösung des geistlichen und reichsfreien Besitzes entschädigt. Das ist
der Startschuß zu einem neuen, zweifelhaften Wettrennen deutscher Fürsten zu
Talleyrand nach Paris, um mit erlaubten und unerlaubten Mitteln - und viel Bestechungsgeldern
- an der Erbmasse des Heiligen Römischen Reiches sich schadlos
zu halten. Unter ihnen war auch wieder der Lörracher Landvogt Sigismund von
Reitzenstein. Die eigentliche Geburtsstunde des künftigen Großherzogtums Baden
war gekommen.

Am 25. Februar 1803 bestätigte der Reichsdeputationshauptschluß, der im alten
Rathaus in Regensburg tagte, was längst auf dem Ländermarkt in Paris und Luneville
ausgehandelt war. Der Markgraf von Baden wurde „Kurfürst" mit dem Titel
„Königliche Hoheit". Ihm fielen im Bereich der oberen Markgrafschaft die bisherigen
Gebiete des Bistums Konstanz und die rechtsrheinischen Besitzungen des
Bistums Basel von Schliengen bis Istein zu.

Nachdem Napoleon 1799 Erster Konsul auf 10 Jahre und 1802 durch Volksabstimmung
dann auf Lebenszeit wurde, krönt er sich am 2. Dezember 1804 selbst
zum Kaiser. Die Krönung mit der Salbung durch den Papst Pius DL findet in der
Kirche Notre Dame in Paris statt.

Vom 3. Koalitionskrieg 1805 bleibt das neue Kurfürstentum Baden weitgehend
verschont. Zwischen Kehl und dem Niederrhein rücken die Franzosen über Karlsruhe
und Würzburg Richtung Nördlingen und Ulm mit 150 000 Mann vor. In Ulm
warten die Österreicher auf die schon bis Passau vorgerückten Russen. Diese
fühlen sich der drohenden Situation nicht gewachsen und marschieren wieder
donauabwärts. 70 000 Österreicher müssen sich kampflos Napoleon ergeben und
ihre Waffen niederlegen. Den Schlußpunkt setzt Napoleon in der Dreikaiserschlacht
bei Austerlitz am 2. Dezember 1805. um am 13. Dezember als Sieger in
Wien einzuziehen.

Zu den Truppen Napoleons zählte 1805 auch ein badisches Auxiliarkorps von
3000 Mann. Für seine weiteren Vorhaben sicherte sich Napoleon außer Baden
noch weitere nun dienstpflichtige deutsche Staaten im Rheinbund, dem 1806
4 Königreiche. 5 Großherzogtümer. 11 Herzogtümer und 16 Fürstentümer mit
einem Truppenkontingent von 119 180 Mann angehörten.

Kurfürsten gab es nun nicht mehr, da es keinen Kaiser mehr zu küren gab. So
wurde ohne besondere Inthronisation am 12. Juli 1806 auch Carl Friedrich vom
Kurfürsten zum Großherzog. Schon 2 Wochen später, am l. August, übernimmt
Napoleon das Protektorat über den Rheinbund. Und eine Woche danach - am 8.
August 1806 - legt Franz D. nach einem Ultimatum Napoleons die deutsche Kaiserkrone
nieder.

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