http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0141
Gemeinsamkeiten dieses Raumes sichtbar, wozu die nun gewonnene Vollständigkeit
der Patroziniumsliste auch der 1556 evangelisch gewordenen Teile hilfreich ist.
Der bedeutende Einfluß des Klosters Sankt Gallen ist viel stärker zu spüren,
wenn erkennbar wird, daß eben nicht nur die kleineren Gotteshäuser von Egrin-
gen. Eichsei. Otlingen und Warmbach, sondern die schon im 8. Jh. wichtige Röttier
Kirche den heiligen Gallus als ihren Patron besessen hat. Für Weil (Peter und
Paul) und Tannenkirch (Martin) fanden sich ebenso Patrozinien. die auf das 8. und
9. Jh. als Entstehungszeit dieser Pfarreien hindeuten.
Die gelegentlich aus späten Quellen geschöpften Angaben über die alten Patrozinien
haben sich als nicht immer frei von Irrtümern herausgestellt: so konnten bei
den Kirchen von Demberg. Riedlingen. Tannenkirch und Weil die zuletzt in der
neuen Kreisbeschreibung festgeschriebenen Ergebnisse berichtigt werden. Eine
besonders harte Nuß galt es beim Dorf Hertingen zu knacken: hier bestanden seit
alters zwei Kirchen nebeneinander, die Ortskirche mit bisher unbekannter Patronin
Margarete und die Minderkirche, deren Patron Petrus irrtümlicherweise der
Hauptkirche zugewiesen worden war. Schließlich fand sich in Verena die bisher
unbekannte Patronin der Gersbacher Kirche.
Auffällig sind die überaus zahlreichen Nikolaus-Kapellen, denen nur zwei Nikolaus
-Kirchen in Hauingen und Märkt gegenüber stehen. Sie verweisen auf die
außerordentliche Popularität, die gerade er seit der Überführung seiner Gebeine
aus Myra in Kleinasien nach Bari (1087) im 12. und 13. Jh. auch bei uns gewann.
Anmerkungen
1) GLA 66/7010. vgl. Ludwig Eisinger in "Rötteln - Haagen. Beiträge zur Orts- u. Landschaftsgesch.".
1965. S.474).
Nachwort zur Liste der Kirchenpatrone der Erzdiözese Freiburg. FDA 15. 1914. S.238.
GLA 6275359 ff.
GLA 62/5360. BL42r.
GLA 62/5361. Bl. 41 v.
Johannes Helm. Kirchen und Kapellen im Markgräflerland. 1986. S.158
Friedrich Holdermann. Aus der Geschichte von Roetteln. 1903. S.17
derselbe. S.5f.
GLA 229/94095. S.12
GLA 62/1572. BL43r.
Das Markgräflerland Jg.6. 1935. Heft 1. S.106
Anneliese Müller in Der Landkreis Lörrach. Bd. 2. S.850 und Karl Seith. Badische Heimat Bd. 10.
1923. S.44 ohne Quellenangabe
Albert Krieger. Topograph.Wörterb. des Großherzogtums Baden. 1904/5. Bd I. beides in Spalte 388
A. Krieger, s.o.. Bd.I. Sp.577
Johannes Helm. s.o.. S.210 und GLA 62/5359. B1.33v.
GLA 66/2855 und 66/11675
GLA 62/5361
F. Holdermann. s.o.. S.45
GLA 62/5361. B1.10
Fritz Schülin. Rötteln-Haagen. 1965. S.177
GLA 62/5360/61
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