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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 162
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0164
Studienfahrt an den Hochrhein

Helga Greiner

Die Studienfahrt zu historischen und kunstgeschichtlichen Sehenswürdigkeiten
am Hochrhein führte zuerst von Lörrach nach Schwörstadt. Frühnebel lagen noch
über Wald und Feldern, als die über sechzig Teilnehmer der Exkursion die Ausgrabung
einer römischen villa rustica bei Schwörstadt besichtigten. Dr. Erhard
Richter, erster Vorsitzender des Geschichtsvereins Markgräflerland und gleichzeitig
Leiter der Arbeitsgruppe Archäologie des Heimatgeschichtsvereins Grenzach-
Wyhlen gab einen Überblick von der 26.5 m x 22 m großen Risalit-Villa, die aus
dem 2. Jahrhundert nach Christus stammt. Die typische Form - zwei Eckrisalite,
eine Portikushalle und ein großer Hof - war deutlich an den Mauerumrissen erkennbar
. Anhand eines gezeichneten Grundrisses konnten sich die interessierten
Zuhörer zusätzlich informieren. Im Bus gab Dr. Richter weitere Erläuterungen zur
Geschichte des Hochrheintals.

In Obersäckingen steht ein bedeutendes Bauwerk des Historismus vom großherzoglichen
Oberbaudirektor Heinrich Hübsch, die katholische Kirche St. Martin
von 1863. Hermann Wider vermittelte den Teilnehmern die architektonischen Besonderheiten
dieses sakralen Baues des Weinbrennerschülers, von dem viele Gebäude
im Großherzogtum Baden stammen.

Als weiterer interessanter Kirchenbau zeigte sich an diesem Herbstmorgen die
Pelagiuskirche von Hochsal. Wider gab einen geschichtlichen Abriß von dieser im
Kern romanischen Kirche mit einem außergewöhnlichen Schatz an Steinplastiken
des Spätmittelalters und einer Rokokoausstattung. Diese Kirche war früher auch
eine der großen Mutterkirchen des Hotzenwalds. Im stattlichen Pfarrhaus hatte
die Äbtissin von Säckingen lange Zeit ihre Sommerresidenz. Hochsal ist einst
Tagungsort eines Freigerichts und Sitz einer Einung gewesen.

Bei der Weiterfahrt durchs schluchtartige Albtal erläuterte Hermann Wider die
hier stattgefundenen erdgeschichtlichen Veränderungen zwischen Rhein und Donau
. Auch der sehenswerten Heiligkreuzkirche von Birndorf galt ein Besuch. In
dieser hochromanischen Kirche befinden sich ausgezeichnet erhaltene Säulenarkaden
des späten 11. Jahrhunderts. Im Dorf machten ein Plakat und rotweiße Papierfähnchen
in den Blumenkästen auf die Feier ..1000 Jahre Österreich" aufmerksam.
Auf der Fahrt nach Waldshut referierte Dr. Erhard Richter über die Salpetererauf-
stände des 18. Jahrhunderts, die fast 30 Jahre lang den Hotzenwald erschütterten
und schließlich 1755 mit der Deportation von 112 Personen ins Banat ihr Ende
fanden. Danach gab er einen Einblick in die bewegte Geschichte Waldshuts.

Nach der Mittagspause führte Hermann Wider die Gruppe durch diese wohlerhaltene
alte Habsburgerstadt. Er gab dabei architekturgeschichtliche Erläuterungen

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