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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 1.1997
Seite: 189
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-01/0191
Werk ist genau wie die 10-bändige Ausgabe der Briefe Jacob Burckhardts (hsg. von Max
Burckhardt. 1949-86) eher für Historiker oder andere Wissenschaftler geeignet. Deshalb
verdient R.Teuteberg Dank für sein Buch, in dem er den großen Basler einem weiteren
Leserkreis nahebringt.

Im 1. Teil schildert der Verfasser das Leben J. Burckhardts. der 1819 in Basel geboren
wurde und dort sowie in Berlin und Bonn Philologie. Geschichte und Kunstgeschichte
studierte. In Basel wirkte er insgesamt 40 Jahre als Professor für Geschichte und Kunstgeschichte
, unterbrochen von einer 3-jährigen Professur am Polytechnikum in Zürich.

Zwischendurch machte er viele Reisen nach Italien, dem seine Liebe und die meisten
seiner Studien galten. Aber auch im Markgräflerland hielt er sich gern auf. er nannte sich
den ..badischen Hauptbummler" (vgl. Erhard Richter. Jacob Burckhardt und das Markgräflerland
. in: ..Das Markgräflerland". H.l/2 1974).

Burckhardts berühmtestes Werk trägt den Titel ..Kultur der Renaissance in Italien"
(1860). Außerdem hat er eine große Reihe historischer und auch kulturkritischer Werke
geschrieben, die Rene Teuteberg im 2. Teil seines Buches in Umrissen und mit Zitaten
vorstellt. Jacob Burckhardt warnt vor Fortschrittsoptimismus, aber bei positiver Grundstimmung
: ..Die Aufgabe unseres Daseins ist. möglichst allseitig zu werden. Allseitig sein heißt
aber nicht vieles wissen, sondern vieles lieben" (S. 161).

1997 ist der 100. Todestag J.Burckhardts. er starb am 8. August 1897 in Basel. Zu
diesem Anlaß sollen die ersten zwei Bände der 27-bändigen kritischen Gesamtausgabe
erscheinen.

Das vorliegende Buch von Rene Teuteberg wird mit Sicherheit viele dankbare Leser
finden, die sich für den sympathischen Basler Gelehrten erwärmen können.

Renate Reimann

Lukrezia Seiler und Jean-Claude Wacker:
..Fast täglich kamen Flüchtlinge" - Riehen und Bettingen- zwei Schweizer Grenzdörfer
in der Kriegszeit - Erinnerungen an die Jahre 1933-1948
Verlag z Rieche, Riehen 1996 ISBN 3-85895-967-7

In diesem Buch werden Erlebnisse erzählt, die unter die Haut gehen: sie handeln von der
Flucht über die ..grüne Grenze" von Deutschland in die Schweiz. Ort des Geschehens: die
18 km lange Grenze zwischen den Schweizer Orten Riehen und Bettingen einerseits und
den deutschen Orten Grenzach. Wyhlen. Inzlingen. Lörrach. Tüllingen und Weil am Rhein
andererseits. Zeit: zwischen 1933 und 1945.

Die Verfasserin. Lukrezia Seiler-Spiess. hat 39 Zeitzeugen interviewt und die Gespräche
auf Tonband festgehalten. z.T. durch Aufzeichnungen ergänzen lassen und daraus die Berichte
verfaßt. Der Historiker Jean-Claude Wacker. Lehrer in Basel, schildert in einleitenden
Kapiteln den historischen Hintergrund und die schweizerische Flüchtlingspolitik.

Außerdem wurden die Akten des Staatsarchivs Basel-Stadt und des Gemeindearchivs
von Riehen hinzugezogen, ferner die Chroniken der Grenzwachtposten von Bettingen und
Riehen sowie Zeitungen und die ..z"Rieche"-Jahrbücher.

Diese Schilderungen sind so bewegend, ja oft erschütternd, weil sie aufrichtig und anschaulich
von alltäglichen Ereignissen im Grenzgebiet handeln. Sie werden von den Flüchtlingen
selbst erzählt oder von Bewohnern des Grenzgebietes, die damals noch Kinder waren und die
Hilfe, die ihre Eltern den Flüchtlingen leisteten, in Erinnerung behielten. Es kommen aber
auch ehemalige Grenzbeamte zu Wort, die ihren Gewissenskonflikt schildern zwischen dem
Einhalten des Befehls, keine Flüchtlinge in die Schweiz hineinzulassen, und ihrem Mitgefühl.

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