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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 18
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0020
Der „Heidenstein" in Schwörstadt

Rolf Dehn

Im Gewann „Rebhalde"' ehemals Niederschwörstadt steht auf dem schmalen
Band der Niederterrasse direkt unterhalb der steil abfallenden Südabdachung des
Dinkelberges der sogenannte Heidenstein. Die leicht vornübergeneigte trapezförmige
Muschelkalktafel mit einem ovalen „Seelenloch" im oberen Drittel ist der
letzte Rest eines steinzeitlichen Großsteingrabes. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts
waren die Seitenwände, die Rückwand und die mächtige Deckplatte erhalten.
Das seinerzeit im Volksmund „Heidentempel" genannte Grab lag in einem Rebgelände
und wurde als Rebhäuschen genutzt. Nach Auflassen der Weinberge wurden
leider die aus rotem Sandstein bestehenden Seitenwände und die rückwärtige Abschlußplatte
zerschlagen und das Material beim Straßenbau verwendet. Die Deckplatte
holte sich der Schmied, um sie als Schleifstein zu verwenden. Nur die
Frontplatte mit der auffallenden Öffnung, dem ehemaligen Einstieg in das Grab,
galt wohl als nicht geheuer und blieb deshalb erhalten. Grabungen, die 1922 und
1926 durchgeführt wurden, konnten einen trapezförmigen Grundriß der Anlage
nachweisen mit einer Länge von 3,00 m und einer Breite von vorne 2.60 m und
hinten 2.30 m. Obwohl das Innere des Grabes stark gestört war. ließen sich noch
19 menschliche Bestattungen feststellen. Die Grabbeigaben, u.a. eine Dolchklinge
aus Feuerstein und durchbohrte Tierzähne, sind heute im Museum in Bad Säckingen
ausgestellt. Sie datieren die Grabanlage in die zweite Hälfte des 4. Jahrtausends
v. Chr.

1934 schenkte der Freiherr von Schönau das Grundstück, auf dem der Heidenstein
steht, dem Land, damit dieses einmalige Geschichtsdenkmal der Nachwelt
erhalten bleibt. 1951 wurden Grundstück und Heidenstein als Kulturdenkmal von
besonderer Bedeutung in das Denkmalbuch eingetragen. 1995/96 wurde die Anlage
vom Staatlichen Hoch- und Universitätsbauamt Konstanz. Außenstelle Schopfheim
, neu gestaltet und mit erläuternden Informationstafeln versehen.

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