Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 20
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0022
Nachdem wir den Grundriß festgestellt hatten, zeigte sich, daß wir auf das
Hauptgebäude eines römischen Gutshofs gestoßen waren. Dieses entspricht einem
oft vorkommenden Grundtypus, nämlich einer Portikusvilla mit zwei Eckrisaliten.
Darunter versteht man ein Gebäude mit mehr oder weniger vorspringenden Eckbauten
(Risalite), die durch einen überdachten Säulengang (porticus) miteinander
verbunden sind. An diese vordere Fassade schließt sich dann eine große rechteckige
Raumeinheit an, bei der es sich um eine überdachte Halle oder einen offenen
Hof handeln kann. Obwohl dieser Teil des Gutshofes noch nicht ganz freigelegt
ist, kann man aber schon jetzt auf Grund einer ausgedehnten Ziegelschicht sagen,
daß mindestens teilweise ein Dach vorhanden gewesen sein muß. Das aufgezeigte
Bauschema wird bei der Schwörstädter villa rustica etwas durchbrochen, da am
östlichen Eckrisalit noch ein kleiner, fast quadratischer Raum von 3,40 x 3,10 m
angebaut ist.

Ungewöhnlich ist auch, daß sich in oder an diesem Gebäude 2 Öfen und 2
Feuerstellen befanden (diese sind im Plan mit O und F bezeichnet).

Abb. 2: Blick auf einen Teilbereich der Ausgrabung.
Im Vordergrund links ist eine Feuerstelle zu erkennen.

Foto: F. Richter

Die villa rustica von Schwörstadt gehört zu den mittelgroßen römischen Anlagen
des vorderen Hochrheintals, denn ihre Frontseite mißt rund 26,50 m. und ihre
Tiefe beträgt - ohne den kleinen Anbau - 22 m.

Über den schon jetzt recht interessanten Fundbestand soll erst nach Abschluß
der Grabung berichtet werden.

Leider besteht wegen der zu hohen Kosten für ein Schutzdach keine Möglichkeit
, dieses interessante Gebäude aus der Römerzeit wenigstens teilweise sichtbar
zu erhalten.

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