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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 25
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Riedmatt hatte der Orden alle leib- und grundherrlichen Rechte, die Gebundenheit
der Untertanen mit Leib und Gut und die niedere Gerichtsbarkeit. So wurden
reiche Einkünfte an Geld. Wein. Getreide. Heu. Holz. Vieh. Fischen, Geflügel und
dergleichen erzielt. Dieser Reichtum blieb immer relativ: Auch die Ordenskommende
Beuggen mußte stets ihre Zahlungen an die ..Kriegskasse" (E. Zeller) des
Deutschen Ordens leisten.

Eine besondere Beziehung hatte die Ordenskommende Beuggen zu Basel: dort
befand sich seit 1268 ein Ordenshaus. Die allerdings nie sehr bedeutende Basler
Kommende besaß ein stattliches Anwesen am Kunostor zwischen dem Münster und
dem St. Alban-Kloster. Heute ist nur noch die Kapelle des Ordens - allerdings mit
starken Veränderungen - in der Rittergasse erhalten und der Name der Gasse selbst.

Die Ordenskommende Beuggen 1300-1806

Im Jahrhundert seiner Gründung stand Beuggen besonders unter dem freund-
nachbarschaftlichen Schutz des Königs Rudolf von Habsburg. Aber schon das
folgende 14. Jahrhundert brachte schwerste Schäden, von denen sich die ganze
Bailei Elsaß-Burgund nie mehr erholte. Seit 1331 waren Stadt und Herrschaft
Rheinfelden aus der Reichsunmittelbarkeit in die Pfandherrschaft der Herzöge von
Österreich übergegangen. Das hatte zur Folge, daß die Ordenskomture wegen
ihrer Privilegien ständig im Streit mit den österreichischen Vögten lagen. Im Jahre
1356 wurden Basel und seine Umgebung von einem schweren Erdbeben erschüttert
. Das Basler Konventshaus lag in Trümmern, und die Brüder von Beuggen
halfen beim Wiederaufbau. Im Gefolge der innerfranzösischen Kriege zogen plündernde
Soldatenhorden durch das Elsaß, den Sundgau und den Jura bis nach Bern
und verwüsteten alle Ordenshäuser.

Der Schaden war so groß, daß die Bailei den jährlichen Zahlungsverpflichtungen
an den Orden nicht mehr nachkommen konnte. Der Hochmeister nahm sie
deshalb 1396 in Pfandherrschaft, d.h. er machte sie zur hochmeisterlichen Kam-
merballei. Die Bemühungen der Deutschmeister, die Bailei wieder aus der Pfandherrschaft
zu lösen, hatten keinen Erfolg. So blieb die Bailei bis zum Ende des
Ordensstaates in Preußen (1525) hochmeisterliche Kammerballei.

Im 15. Jahrhundert hatte Beuggen vor allem unter den Auswirkungen der
Kämpfe zwischen den Eidgenossen und den Habsburgern zu leiden. Letztere riefen
französische Truppen ins Land, die nach der Schlacht bei St. Jakob (1444) vor
den Toren Basels plündernd den Hochrhein entlangzogen. Nach den Konzilen von
Konstanz (1414-1418) und Basel (1431-1449) nahmen auch die Ordensritter an
den Kriegen gegen die Hussiten teil.

Von der Mitte des 15. Jahrhunderts an machte sich eine innere Veränderung des
gesamten Ordens bemerkbar. Die Eintritte in den Orden gingen stark zurück, nicht
zuletzt auch deshalb, weil nur noch Männer mit einer langen adeligen Ahnenfolge
aufgenommen wurden. In der Eingangshalle von Schloß Beuggen ist heute noch

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