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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 30
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Abb. 4: Christian Heinrich Zeller

Abb. 5: Sophie Zeller

Zeller traf mit seiner Frau Sophie und fünf Töchtern im April 1820 in dem
mühsam und notdürftig gereinigten Beuggen ein. Im Mai zählte man schon 40
junge Menschen: 10 Seminaristen und 30 Waisenkinder, darunter 10 Mädchen.
Die Arbeit begann also gleich in der ganzen Breite. Zeller übernahm sowohl den
gesamten Unterricht als auch die Verwaltung. Er hatte den Titel ..Inspektor". Zur
Seite stand ihm ein Komitee der Basler Freunde mit drei Theologen und neun
Laien. Für sie schrieb er Wochenberichte, worin er sie über alle Ereignisse der
Anstalt auf dem Laufenden hielt.

Schwierigkeiten gab es zuhauf. Man hatte den neuen Schloßbau Beuggen für 60
Gulden jährlich vom Badischen Staat gepachtet. Die großen, ineinander übergehenden
Räume waren für den neuen Zweck ungeeignet. Vor allem fehlte es völlig
an den hygienischen Einrichtungen. Die Toiletten im Untergeschoß des kleinen
Türmchens mußten mittels einer Schubkarre entleert werden. Wasser gab es nur
am Brunnen im Hof. Die Schlafsäle waren groß, und das Ungeziefer, in den
primitiven Strohsäcken immer neu eingeschleppt, wurde zur ständigen Plage.
Überall fehlte es an der Ausstattung. Die Basler Freunde halfen mit entbehrlichen
Dingen aus ihren eigenen Haushaltungen. Da weder feste Einnahmen noch sicheres
Kapital vorhanden waren, wurde der Lebensunterhalt aus der wöchentlich
geleerten Opferbüchse bestritten, in die Freunde und Gäste ihre Gaben steckten.
Das Leben in Beuggen war außerordentlich bescheiden. Morgens und abends gab
es eine gebrannte Mehlsuppe. Erst nachdem man im zweiten Jahr etwas Land
pachten und drei Kühe. Schafe. Hühner und Bienen halten konnte, wurde die
Versorgung etwas leichter. Die Zahl der aufgenommenen Kinder stieg rasch an.
Nach zwei Jahren waren es schon 70. Daher brauchte Zeller bald dringend Mitarbeiter
für den Unterricht.

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