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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 41
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0043
In Württemberg bildete sich im 18. Jh. ein Zentrum des „Neupietismus'", wobei
sich auch Zirkel außerhalb der evangelischen Kirche zusammenfanden. Diese
Richtung, auch „Erweckungsbewegung" genannt, wurde oft wegen Mystizismus
und Separatismus angegriffen. Ihr Name entstand, weil man die religiösen Erlebnisse
einzelner Personen als ..Erweckungen" bezeichnete.

Auch Christian Heinrich Zeller. der seit 1809 in Zofingen. Kanton Aargau, als
Direktor der Stadtschule und Mitglied des Bezirksschulrates wirkte, hatte am Karfreitag
1818 beim Lesen einer Predigt des Herrnhutischen Bischofs Loskiel ein
religiöses Erlebnis, durch das er sich zu einer religiösen und sozialen Lebensführung
berufen fühlte.31

Er stand aber schon vorher in Verbindung mit der seit 1780 in Basel ansässigen
..Christentumsgesellschaft", die Johann August Urlsperger (1728-1806) als eine
Tochtergesellschaft aus Württemberg nach Basel verpflanzt hatte.

Sekretär dieser Gesellschaft war seit 1801 Christian Friedrich Spittler (1782-
1867), ein Mann voller Tatendrang, kein studierter Theologe, trotzdem Gründer
von vielen religiösen Institutionen, darunter der Basler Missionsgesellschaft
(1815) und der Pilgermission St. Chrischona (1840).

Zeller und Spittler trafen sich im Basler Missionshaus, und bei einem Spaziergang
in Basel am 21.10.1816 fanden sie im Gespräch, daß es in Deutschland und
in der Schweiz ebensoviele Gemeinden gäbe, die einen Missionar nötig hätten,
wie „die armen Heiden"4'.

Man kam so auf den Gedanken. Schullehrer auszubilden.

Schritte zur Gründung der Beuggener Anstalt

Spittler forderte Zeller auf, seine Pläne für eine Schullehrer-Anstalt niederzuschreiben
, und am 31. Oktober 1817 gründeten zwölf Freunde, die zum Kreis der
Missionsgesellschaft gehörten, einen Verein für eine .Freiwillige Armen- Schullehreranstalt
". „Freiwillig" hieß, daß diese Anstalt nur durch private Spenden
unterhalten werden sollte; man sammelte zunächst 3000.-Fr.

Nun mußte ein Ort zur Verwirklichung dieses Plans gesucht werden.

Die Basler Schul- und Erziehungsbehörde antwortete nicht auf einen Antrag von
1818, eine solche Schule einzurichten, außerdem war das Land in Basel zu teuer.

Man kam auf das seit 1815 verlassene Schloß Beuggen. aber eine Eingabe an
die Großherzoglich Badische Behörde, in diesem Schloß eine Anstalt zu gründen,
wurde im Frühjahr 1819 abgelehnt.

Dann dachte man daran. Schloß Bürgeln zu erwerben, doch wäre dieser Ort zu
entlegen gewesen.

Eine gute Gelegenheit gab es im Herbst 1819, als Großherzog Ludwig, der 1818
die Regentschaft von Baden übernommen hatte, in Lörrach war: Der Verein für
die „Freiwillige Armen-Schullehreranstalt" überreichte ihm durch einen Freund
(Ratsherr Hans Georg Stehlin) eine Bittschrift, Beuggen betreffend. Als keine

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