Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 42
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0044
Antwort darauf kam. fuhren Spittler und Zeller am 16.10.1819 nach Karlsruhe -
damals eine 2-tägige Reise. Und tatsächlich gelang es ihnen, vom Großherzog
Ludwig am 22.10.1819 die Genehmigung zu erhalten, Schloß Beuggen für 60
Gulden zu mieten.

Besuch Christian Heinrich Zellers bei Johann Peter Hebel in Karlsruhe

Zeller und Spittler waren am 18. Oktober 1819 in Karlsruhe angekommen - und
noch am selben Abend gaben sie bei Johann Peter Hebel, der seit 1791 dort
wohnte und 1819 Prälat der Evangelischen Landeskirche geworden war. ein Empfehlungsschreiben
von Dr. Stickelberger ab. Hebel antwortete ihnen mit einem
kurzen Brief (18.Oktober 1819). daß er ..morgen Vormittags bis halb zwölf Uhr zu
Hause seyn u. die Ehre Ihres Besuches erwarten werde."5'

Hebel verhielt sich reserviert. Zeller berichtete: ..Seiner (= Hebels) Antwort
gemäß statteten wir unseren Besuch den folgenden Morgen Dienstags ab: allein es
geschah von seiner Seite nicht das geringste Anerbieten, etwas für uns zu thun."6'

Der Grund für die abweisende Haltung Hebels liegt wohl in seiner vom Neupietismus
abweichenden religiösen Auffassung, daß ..Gott überall der gütige Vater"
sei und daß ..Mensch sein heißt, einen inneren Reichtum besitzen und die Tugenden
üben"71 wie z.B. Ehrfurcht. Freundlichkeit. Hilfsbereitschaft. Hebel glaubt an
das Gute im Menschen, der Neupietismus ist überzeugt von seiner Sündhaftigkeit,
die nur durch Erlösung überwunden werden kann.

Zeller unter Verdacht des Mystizismus im Kanton Aargau

Zellers Entschluß, von Zofingen nach Beuggen zu gehen, wurde ihm erleichtert
durch die Schwierigkeiten, die er im Kanton Aargau bekam.

Er hatte nämlich mit einem Freund am L Dezember 1818 in Zofingen eine
Bibelgesellschaft gegründet - aber schon zwei Monate später wurde diese von der
Kantonsregierung in Aarau verboten und Zeller wegen seiner ..Neigung zum Mystizismus
'* unter Polizeiaufsicht gestellt."

Dieselbe Regierung hatte schon vorher im Kanton Aargau das Reformationsfest
untersagt.

Die Anfänge der Beuggener Anstalt

Schloß Beuggen war von 1813-15 ein Lazarett und mußte zuerst (Oktober 1819
bis März 1820) von seinem verwahrlosten Zustand befreit werden. Am 17.4.1820
kam Zeller mit Frau und fünf kleinen Töchtern in Beuggen an. und am 15.5.1820
wurde die Schule bereits eröffnet.

42


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0044