http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0055
Abb. 2: Auggen. Kirche. 1832-35
bemerkt: Dieses Fenstermotiv, das aus der italienischen Renaissance stammt,
spielte in den Dreißigerjahren im Münchner ..Ludwigsstil" Friedrich Gärtners eine
große Rolle und wurde bei uns später in verschiedenen Varianten verwendet, u.a.
am Lörracher Vereinshaus in der Adlergasse oder dort in der Nähe am Renaissancepalast
des ehemaligen Bezirksamtes (Poüzeigebäude). - Nicht nach Weinbrenners
Geschmack sind in Auggen sicher auch die sehr schmalen Schallarkaden des Glok-
kengeschosses. die deutlich an Heinrich Hübschs Sulzburger Kirche (s.u.) erinnern.
Das Schloß der Freiherren von Schönau in Schwörstadt soll 1835 entstanden
sein. Ein bißchen erinnert es an Weinbrenners Landhaus in Bauschlott. Es besitzt
aber auf einer Schmalseite bereits ein Palladiomotiv-Fenster, wie es Hübsch an der
Karlsruher Kunsthalle verwendet hatte, also ein Weinbrenner fremdes renaissanci-
stisches Element.
Auch bei einigen Pfarrhäusern ist der Nachklang der Weinbrennerzeit zu beobachten
, so in Maulburg (1829). Steinen (1836-38, verändert). Kirchen (1836).
Feldberg. Schliengen. Warmbach. Das als ungefähre Kopie neu errichtete Haus
„zu den Drei Königen" in Lörrach (Geschäftshaus Kilian) wäre - nach Pfisters
Datierung7' - ebenfalls hier aufzuführen. Weitere Beispiele für das Nachwirken
der Weinbrennerarchitektur sind im folgenden Kapitel aufgeführt.
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