http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0068
Oberschwörstadt, Kirche,
1846-53
sehe Vertikalität ins Spiel. Man vergleiche damit z.B. die ebenfalls vom Turm
überragte Giebelfront der Stadtkirche in Kandern! Bayer hat auch, wie es Hübsch
verlangt, den Turm als solchen von unten an markiert und nicht als Dachreiter
aufgesetzt. Einen bescheidenen Baudekor stellen in Schwörstadt neben den Lise-
CT
nen die Friese dar: unter der Traufe ein (unantik grober) Zahnfries, den auch
Hübsch immer wieder verwendete (siehe Sulzburg!), an den Giebelschrägen einfache
, treppenförmig ansteigende Zackenfriese und am obersten Turmgeschoß ein
durch Abtreppungen bereicherter Zahnfries. Am Turm fällt das schmückende
Kreuzfenster auf, das an Eisenlohrs Kniestockfenster am oben erwähnten Blan-
kenhornschen Anwesen in Müllheim erinnert. Ähnliche Kreuzfenster hat aber
auch Hübsch z. B. schon an der St. Cyriak-Kirche in Bulach verwendet.
Im Innern gliedern hohe Rundbogenarkaden die dreischiffige, flachgedeckte
Halle. Die Pfeiler sind sehr schlank und entsprechen so prinzipiell einer aus
Zweckmäßigkeitserwägungen (Sicht!) aufgestellten Forderung von H. Hübsch, der
allerdings zu dünne Pfeiler aus Holz wiederum ablehnte, da ihm solche der Würde
eines Kirchenbaues nicht angemessen erschienen. Auch die Flachdecke und die
Lisenen. wie wir sie hier an den Seitenschiffwänden entdecken, sind im Sinne von
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