http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0081
Istein u.a.) oder der sich allerdings viel voluminöser unmittelbar hinter der Portalfront
über dem First erhebende Kanderner Kirchturm oder gar schon der frühklassizistische
Kirchenbau von Wittlingen von Weinbrenners Vorgänger im Amt. Mit
ebenso einfachen Mitteln wie in Höllstein gestaltete man den Saalbau der evangelischen
Kirche von Säckingen (1863).
In reduzierter Form, nun mit einem kleinen Glockenjoch statt eines Turmes
versehen, haben wir eine im weiteren Sinne Hübsch verpflichtete Kirchenfassade
bei der Brombacher Friedhofskapelle, die wie die Lörracher Bonifatiuskirche
ein lombardisch wirkendes Baldachinportal besitzt (1868/69).
In der Grundgestalt ist die Dossenbacher Kirche (1853 ff. geplant, Bau 1855/
56) den Kirchen von Höllstein oder Feuerbach verwandt (Abb. 18). Der Unterschied
zu diesen besteht darin, daß in Dossenbach die Rundbogen durch Spitzbogen
ersetzt sind und über dem ebenfalls spitzbogigen Portal eine Eselsrücken-
Traufleiste mit Kreuzblume und Fialen ebenso Gotik signalisiert wie der spitzbo-
gige Fries an Giebel- und Traufseiten. Die schlichte Dossenbacher Dorfkirche
bildet so - noch in der Ära Hübsch - den Auftakt (nach dem Vorläufer Inzlingen)
für zahlreiche neugotische Kirchen und Kapellen des späten 19. Jahrhunderts in
Abb. 18: Dossenbach, Kirche. 1853 ff.
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