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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 102
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0104
Nochmals berichtet Münster über Vorgänge in unsrer Gegend, diesmal im Zusammenhang
mit Karls IV. Sohn Sigmund, zunächst als es zwischen diesem und
seinem Gegner Herzog Friedrich von Österreich 1418 zur Versöhnung kommt und
der Herzog seine Städte und Schlösser im oberen Elsaß, im Sundgau und im
Breisgau. die ihm während seiner Reichsacht entfremdet worden sind, zurückerhält
: sodann als Sigmund den päpstlichen Versuchen, das Basler Konzil aufzulösen
und nach Italien zu verlegen, entgegentritt (359/360).

Einen eigenen Abschnitt widmet Münster der Ausbreitung des Christentums in
deutschen Landen. Daß er dabei der Gegend des Oberrheins besondere Beachtung
schenkt, liegt in der Natur der Sache. Zu Recht hält Münster fest, daß die linksrheinischen
Gebiete unter römischem Einfluß früher als das übrige Deutschland
den christlichen Glauben empfangen haben. Damit läßt sich auch die große Zahl
der Bistümer, darunter Straßburg und BaseL erklären. Erste Spuren christlicher
Verkündigung reichen bis in die Zeit der Apostel zurück. Petrus selber soll drei
seiner Jünger an den Rhein entsandt haben, um den Deutschen das Evangelium
nahezubringen: Eucharius, Valerius und Maternus. Es ist nun vor allem die legen-
denumwobene Gestalt des heiligen Maternus, von der sich Münster fesseln läßt.
Dort, wo später das Kloster Ebersmünster entstehen wird, zerstört Maternus mit
Hilfe von Gläubigen, die er selber bekehrt hat. einen heidnischen Tempel, den sich
Julius Cäsar zur Erinnerung an seinen Sieg über die Gallier hatte errichten lassen.
Maternus begibt sich darauf nach Straßburg, um auch dort die Abgötterei auszurotten
, wird jedoch aus der Stadt vertrieben. Unterwegs wird er krank und stirbt.
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wird er in Ehl begraben, aber bereits
nach wenigen Tagen mit dem Stab des Apostels Petrus wieder zum Leben erweckt
, „davon vil menschen sich bekerten zum Christenglauben".

Er baut hierauf in der Nähe von Molsheim ein Gotteshaus und nennt es Domus
Petri, „das man noch zu unsern zeiten nent im Teütschen Domphieter". Als es
wenig später erneut zu Christenverfolgungen kommt, fallen die Bekehrten von
ihrem Glauben ab. „bisz über etlich hundert jar" die fränkischen Könige das Elsaß
und andere Länder am Rhein nochmals christianisieren. Münster selber ist sich des
legendären Charakters des von ihm Überlieferten durchaus bewußt (376-378) 21\

Das Geschehen am Oberrhein im Rahmen der schw eizerischen Geschichte

Münsters Disposition der Kosmographie ist nicht immer überzeugend: dies gilt
auch von seinem dritten Buch. Immerhin hat er dazu einige Überlegungen angestellt
: „So ich biszhär vil geschriben hab von den Teütschen land in einer gemeyn
(im allgemeinen), erfordert nun die Ordnung, dasz ich für mich nem (mir vornehme
) auch die besundere lander Teütscher nation...*' Da aber Deutschland bis an
den Rhein und sogar darüber hinausreiche und dieser Fluß seinen Ursprung im
Schweizerland habe, wolle er mit einer Beschreibung der Schweiz beginnen.
Wenn die Landschaft am Oberrhein schon im allgemeinen Teil ihre besondere

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