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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 103
(PDF, 33 MB)
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Berücksichtigung gefunden hat. so verdichten sich die diesbezüglichen Informationen
in diesem speziellen Abschnitt. Daß es dabei immer auch zu Wiederholungen
kommt, liegt auf der Hand.

Die Verbindungen der Helvetier zu den Raurikern, die Münster mit den späteren
Baslern identifiziert, geben ihm Anlaß, Überlegungen zur keltischen Sprache anzustellen
. Ist es eine selbständige, vom Deutschen und Französischen völlig verschiedene
Sprache, wie dies Beatus Rhenanus vermutet, oder handelt es sich beim
Keltischen um eine deutsche Sprache, wie sie in der Schweiz, in den Bistümern
Straßburg und Basel und anderswo am Rhein gepflegt wird, eine Ansicht, die von
Aegidius Tschudi vertreten wird? Beide Gelehrte argumentieren mit guten Gründen
: doch möchte sich Münster einer Stellungnahme enthalten (386/387). Nur
beiläufig verweilt Münster bei der Besiedelung der Bistümer Basel und Straßburg
durch Alemannen und Franken (414).

Neue Akzente setzt Münster in der Epoche der Hohenstaufen.Während das
Übergreifen der Auseinandersetzungen im Thronstreit zwischen dem Weifen Otto
und dem Staufen Friedrich auf das Elsaß und den Breisgau schon im allgemeinen
Teil zur Sprache gekommen ist, hören wir erstmals vom Konflikt zwischen dem
Bischof von Straßburg und Friedrichs II. Sohn. König Heinrich. Unter dem Kommando
des Grafen von Pfirt sammelt der König ein Heer im Elsaß. Das bischöfliche
Heer zieht unter Graf Albrecht von Habsburg, „so nachmals einer der landgra-
ven im Elsasz ward", ins Feld. Beide Heere schlagen sich bei Blodelsheim. Das
königliche Heer unterliegt. Später rächt sich der König, indem er mit einem neuen
Heer das Gebiet des Bischofs schädigt (416) -'. Die Feindseligkeiten des Straßburger
Bischofs gegen die Staufen flammen erneut auf. als 1246 der gegen
Friedrichs EI. Sohn Konrad zum Gegenkönig erkorene Landgraf von Thüringen.
Heinrich Raspe, die Unterstützung des Straßburger Bischofs Heinrich von
Stahleck erlangt. Nach Konrads Niederlage bei Frankfurt rächt sich der Bischof an
den kaisertreuen Städten im Elsaß, indem er sie zwingt, ihm im Namen des Gegenkönigs
zu schwören. „Er nahm auch domals yn Colmar. Keysersperg und
Mülhausen." Obwohl er auch Schlettstadt belagert, „müst er doch doselbigen abziehen
ongeschafft".

In diesen Kämpfen steht auch der Basler Bischof Lütold von Rötteln an der Seite
der staufischen Gegner, obwohl „ertlich in der statt zu Basel" zu König Konrad
halten: „aber der merer theil unn auch der Bischof von Basel, Lütholdus. waren
anhengig den neüwen Künigen (gemeint sind Heinrich Raspe und nach dessen Tod
Wilhelm von Holland) und dem Bapst." In diesem Zusammenhang berichtet Münster
von jenem denkwürdigen nächtlichen Überfall, den der kaisertreue Graf Rudolf
von Habsburg 1253 zusammen mit seinen Anhängern, die namentlich genannt werden
, mit Freiherren und Rittern, „auch etflich ausz der statt und Bistumb Basel" auf
das Kloster in der Steinen verübt hat. wobei das Kloster verbrannt und den Klosterfrauen
viel Beute abgenommen wird. Der Graf und seine Helfer werden deshalb von
Papst Innozenz TV. mit dem Bann belegt. Selbst nach Konrads Tod (1252) dauern
diesseits und jenseits des Rheins die Unruhen an (417)24>.

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