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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 105
(PDF, 33 MB)
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vielen Einzelheiten, die Münster erwähnt, zeigen indessen einmal mehr, wie sehr
sein Interesse auf das Geschehen im oberrheinischen Raum gerichtet ist.

Im Bunde mit der Stadt Basel zieht der Bischof in das habsburgische Oberelsaß,
wo er unter andern das erst vor kurzem befestigte Städtchen Blodelsheim sowie
den Turm von Ottmarsheim zerstört. Wenig später erleidet Hertenberg, zwischen
Gebweiler und Colmar gelegen, das gleiche Schicksal: das unlängst erbaute
Schloß wird geschleift.

Oberhalb von Basel wird der „Stein" von Rheinfelden, „so mitten im Rhein auff
einem felsen stot". besetzt (421). Als sich Rudolfs Leute sowie Ritter und Knechte
des Abts von St. Gallen an der Brücke von Säckingen sammeln, um einen Überfall
des Bischofs auf Kaufleute des Abts, die im Elsaß Wein einkaufen wollten, zu
rächen, zieht dieser mit seinen Verbündeten, den Bürgern von Basel. Breisach.
Neuenburg und Rheinfelden. gegen Säckingen. Doch kommt es im Kloster Büken
(Beuggen) zu Verhandlungen (422)Der ausgehandelte Waffenstillstand ist indessen
nicht von Dauer. Bereits 1270 treffen sich Rudolf und der Abt ein zweites
Mal bei Säckingen, in der Absicht, die Stadt Basel zu schädigen. Umgekehrt
belagert diese mit ihrem Bischof, unterstützt durch den Bischof von Straßburg, die
Stadt Mülhausen. 1272 legt sich Rudolf vor die Burg Tiefenstein, welche wiederaufgebaut
und vom Bischof erworben worden ist, während zur gleichen Zeit die
mit dem Bischof verbündeten Neuenburger in den ihnen gegenüberliegenden
habsburgischen Dörfern der elsässischen Hard rauben und brennen. Als am 17.
August in Säckingen ein Brand ausbricht, dem fast die ganze Stadt zum Opfer
fällt, nützen der Bischof und seine Helfer die Notlage der Bevölkerung aus und
„zerschleifften alles, so überbliben was". Die Neuenburger verbrennen das Kloster
Ottmarsheim. Im Gegenzug läßt Rudolf in der Nacht vom 24. zum 25. August
1272 die Basler Vorstadt zum Kreuz, „jetz Sant Johans vorstatt genent", in Flammen
aufgehen. Am 30. Dezember fällt die vom Bischof wiederaufgebaute Burg
Wehr, offenbar durch Verrat („von einem, genent Wolff *) an Rudolf. Unter den
Gefangenen, die bei diesem Handstreich gemacht wurden, befindet sich auch ein
Herr von Rötteln. ein Schwager des Bischofs291.

Zu Beginn des Jahres 1273 holt Rudolf zum entscheidenden Schlag gegen Basel
aus. Zwar erscheint er zunächst nur mit wenigen Reisigen vor der Stadt. Wie ihm
aber der Bürgermeister Marschalk entgegeneilt und sich zu weit vorwagt, wird er
von den Dienern Rudolfs umgebracht, ehe die Bürger ihm zu Hilfe eilen können.
Ende Juli lagert Rudolfs Heer auf dem Margarethenhügel bei Binningen. Die
adligen Anhänger des Bischofs, die Münch. Schaler. Bärenfels, zu Rhein.
Marschalk und andere, verstärkt durch einige Bürger, streifen in der Umgebung
des feindlichen Heers, wobei beide Seiten Gefangene machen. Nochmals zieht
Rudolf ab, kehrt aber am 14. September mit einem großen Heer zurück in der
Absicht. Basel zu belagern. Bevor jedoch der Krieg ausbricht, wird unter der
Vermittlung des Markgrafen, beziehungsweise seines Vertreters, des „alten von
Geroltzeck". ein Waffenstillstand geschlossen30'. Rudolfs Anhänger, die Edlen der
Gesellschaft zum Sternen, kehren nun wieder in ihre Häuser in der Stadt Basel

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