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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 106
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0108
zurück. Noch ehe der Waffenstillstand abgelaufen ist, trifft die Botschaft von
Rudolfs Wahl zum römischen König in Basel ein. Die Basler senden eine Abordnung
zu Rudolf hinaus, um diesem die Nachricht zu überbringen und ihre Glückwünsche
zu übermitteln. Der neue König gebietet den Seinen, Frieden zu halten
und sämtliche Gefangenen ohne Entschädigung ..frei und ledig" zu lassen.

Detaillierter, als dies schon im allgemeinen Teil der Fall gewesen ist, setzt sich
Münster mit den Verhältnissen in der Stadt selber auseinander. Diese waren, wie wir
bereits gesehen haben, geprägt durch die Spaltung der adeligen Geschlechter in die
bischöflichen Psitticher. die sich auf der Trinkstube zur .Mücke" versammelten,
aber auch außerhalb der Stadt ihre Sympathisanten hatten. Auf der anderen Seite
begegnen uns die Sterner auf ihren Trinkstuben zum Brunnen und zum Seufzen, die
es mit Rudolf hielten und auch vom Grafen von Pfirt unterstützt wurden (422)31).

Man kann sich fragen, wie Münster dazu kommt, diese Machtkämpfe zwischen
dem Bischof und Rudolf von Habsburg derart breit darzustellen. Einen zumindest
äußeren Grund sehen wir darin, daß Münster in der Chronik der Basler Bischöfe
seines Mitarbeiters Nikiaus Briefer eine wertvolle Quelle zur Verfügung stand, der
er auf weite Strecken bis in den Wortlaut folste32'.

Die folgenden Episoden hat Münster gleichfalls der Brieferschen Chronik entnommen
, den Feldzug Rudolfs gegen Ottokar von Böhmen, bei welchem der
König durch den Basler Bischof mit siebzig Pferden unterstützt wird, die Belagerung
und Eroberung Pruntruts durch Rudolf und die Bischöfe von Basel und
Straßburg im Konflikt Heinrichs von Isny mit einem Grafen von Mümpelgard
sowie die Ernennung Bischof Heinrichs zum Erzbischof von Mainz (424) Auf
Briefer zurück geht auch, was Münster über den Konflikt zwischen Rudolfs Sohn
König Albrecht und dem Basler Bischof Otto von Grandson (1306-1309) erzählt.
Es geht um Ansprüche, die Albrecht auf die vom Bischof käuflich erworbene
Herrschaft Neu-Homburg oberhalb von Läufelfingen sowie die Stadt Liestal erhebt
. Die Szene nimmt sich beinahe dramatisch aus: König Albrecht läßt 1308
..nach sant Jörgentag" (23. April) die dem Bischof gehörende Burg Fürstenstein
am Blauen belagern 34'. Als der König am 1. Mai bei Brugg ermordet wurde,
erscheint noch in derselben Nacht ein Bote, dringt durch das Belagerungsheer bis
zur Burg vor und ruft zum bischöflichen Hauptmann, einem der Herren von Rotberg
, die die Burg zu Lehen hatten: ..Der König ist erstochen!" Schon am frühen
Morgen wird die Belagerung aufgehoben. Albrechts Witwe Elisabeth einigt sich
mit dem Bischof, um. wie Münster bemerkt, den Tod ihres Gatten besser rächen
zu können (425/426).

Die Ausführungen über das Herkommen der Habsburger dienen Münster dazu,
eine Überleitung zur Darstellung der schweizerischen Urkantone zu gewinnen.
Auch ihnen liegen Briefers genealogische Forschungen zugrunde, die dieser zusammen
mit dem aus Konstanz stammenden Maler Konrad Schnitt anstellte 35).
Mit Recht betont Münster, daß es sich bei den Habsburgern um eine Dynastie
handelt, deren Ursprünge am Oberrhein zu suchen sind und die seit alters sowohl
im Elsaß wie auch im Breisgau begütert ist.

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