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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 107
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0109
Die anschließende Beschreibung der Länder und Städte der Eidgenossenschaft
bezieht die rechtlichen und politischen Verhältnisse sowie das kriegerische Geschehen
am Oberrhein wiederholt mit ein. Die Chronologie ist dabei nur selten
gewahrt, da die Darstellung auf topographischer Grundlage aufgebaut ist und die
Berichterstattung daher stets im Zusammenhang mit der beschriebenen Stadt oder
Landschaft erfolgt.

Das Ereignis von Sempach 1386 benützt Münster dazu, die Namen der illustren
Gefallenen aus unserer Gegend zu nennen: Markgraf Otto von Hachberg, zwei
Grafen von Thierstein. Graf Hans von Fürstenberg. Johann von Ochsenstein, zwei
Herren von Hasenburg, der Graf von Zollern. Herr Walter von Geroldseck. dazu
viele Freiherren und Ritter. Angaben, die von der dem Geschehen zeitlich nahestehenden
Klingenberger Chronik bestätigt werden (437) "6l.

Während die österreichische Niederlage bei Sempach in den vorgegebenen Rahmen
paßt, wirkt der Hinweis auf den Auszug der Basler und Straßburger zusammen
mit andern elsässischen Reichsstädten im Jahre 1388 zur Unterstützung der
schwäbischen Städte im Kampf gegen Eberhard von Württemberg eher unmotiviert
, da der Abschnitt von Kriegen zwischen Österreich und den Eidgenossen
handelt. Fehl am Platz ist auch die Erwähnung des unglücklichen Kreuzzugs, den
Sigismund in seiner Eigenschaft als König von Ungarn 1396 gegen die Türken
führte und der mit einer verheerenden Niederlage bei Nikopolis ein entsetzliches
Ende nahm. Auf die Zeitgenossen muß die abendländische Katastrophe einen
ungeheuren Eindruck gemacht haben. Für den Verfasser der KMngenberger Chronik
ist es „die grösst niderlegi. die der christenhait uff ain mal je beschach*'37).
Münster bietet das Ereignis Gelegenheit, auf den hohen Blutzoll hinzuweisen, den
der im Sundgau und in Basel beheimatete Adel entrichtet hat. Es fallen drei
Angehörige der Familie Münch, zwei Edle von Ramstein sowie viele andere Ritter
und Achtburger aus der Stadt (438).

Der Abschnitt über Luzern beschäftigt sich auch mit dem Verhältnis dieses eidgenössischen
Orts zur elsässischen Reichsabtei Murbach. Wann der Übergang des
Luzerner Klosters „im Hof* an Murbach erfolgte, vermag Münster nicht zu sagen:
doch weiß er. daß das luzernische Kloster nicht selbständig, sondern „dem gefürste-
ten abt und closter zü Mürbach angehenckt" ist, was auch für die Stadt Luzern gilt.
Daß König Albrecht gegen eine Summe Geldes und die Abtretung von vier Dörfern
im Elsaß den Verzicht Murbachs auf Stadt und Kloster erwirkte, ist freilich nicht
ganz richtig, aber auch nicht aus der Luft gegriffen, insofern als der Kauf- und
Tauschvertrag vom 16. April 1291 zwar noch unter Rudolf, aber tatsächlich zuhanden
seiner Söhne Albrecht und Johann abgeschlossen wurde (441)?8'.

An den drei Belagerungen Zürichs, die Herzog Albrecht von Österreich zwischen
1351 und 1354 vornimmt, nehmen als Verbündete Albrechts neben dem
Markgrafen von Hachberg auch die Bischöfe von Straßburg und Basel teil. Namentlich
erwähnt Münster aber auch den Versuch des Basler Bürgermeisters Konrad
von Bärenfels und einiger Ratsherren. zwischen den zerstrittenen Parteien zu
vermitteln (445/446). Von Vermittlungsbemühungen ist überhaupt viel die Rede.

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