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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 111
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0113
Was mag sich Münster wohl gedacht haben, wenn er im Anschluß an seinen
Bericht über diese Vorgänge von europäischer Bedeutung ganz unvermittelt und
unmotiviert von zwei lokalen Ereignissen erzählt, dem Hochwasser des Rheins im
Sommer 1480 und dem Auszug der Basler nach Heitersheim im Herbst 1489? Die
Nachricht vom hochgehenden Rhein, der die kleine Stadt überflutet und drei Brük-
kenjoche zerstört hat. ist bei den Basler Chronisten mehrfach bezeugt, am ausführlichsten
in der anonymen Chronik der Burgunderkriege. Münsters Datierung „umb
sant Marien Magdalenen tag" (22. Juli) findet sich jedoch nur bei Hieronymus
Brilinger, wo wir auch das von Münster erwähnte Detail antreffen, daß man sich
von der Brücke aus die Hände im Rhein waschen konnte. Es besteht kein Zweifel,
daß Münster seine Version nahezu wörtlich Brilingers lateinischer Vorlage entnommen
hat42'.

Den frechen Überfall des Vorstehers der Johanniterkomturei Heitersheim am
1. Oktober 1489 auf die aus dem Elsaß heimkehrende Hochzeitsgesellschaft, bei
der sich außer angesehenen Bürgern und Adligen auch die beiden Bürgermeister
Hans von Bärenfels, der Vater der Braut, und Hartmann von Andlau befanden,
was bereits am 3. Oktober zum Auszug der Basler nach Heitersheim führte, kennen
wir aus der Basler Chronistik. Am ehesten scheint Münsters Bericht mit dem
eines anonymen Verfassers übereinzustimmen, der sich in der Beinheimschen
Handschrift findet. Sogar das von Münster falsch überlieferte Datum, 1490 statt
1489, treffen wir dort an (516)431.

Besser als solche zerstreuten Nachrichten fügt sich in den Rahmen einer Darstellung
der Eidgenossenschaft ein, was Münster über den Schwaben- oder
Schweizerkrieg zu sagen hat. der in der Folge zum Beitritt Basels in den Bund der
Eidgenossen geführt hat. Am Freitag vor Palmsonntag, am 22. März 1499. wird
das neutrale Basel erstmals in das kriegerische Geschehen einbezogen, als gegen
l'OOO Eidgenossen in Richtung auf die Stadt aufbrechen, um in der Umgebung zu
rauben. Als im Gegenzug „die künigischen" aus dem Sundgau und dem Breisgau
in der Gegend von Dornach einige Dörfer verbrennen, kommt es auf dem Bruderholz
bei Basel zu einem Gefecht, bei dem die Eidgenossen ihre Gegner in die
Flucht schlagen. Ende Mai tauchen die Eidgenossen erneut auf: diesmal verheeren
sie das Amt Landser bis in die Nähe von Mülhausen (517). Das kaiserliche Heer,
das im Juli 1499 bei Dornach. „ein meil wegs ob Basel gelegen", eine Niederlage
erleidet, setzt sich neben niederländischen Verbänden v or allem aus Mannschaften
aus dem Sundgau, dem Breisgau und dem Elsaß, darunter solchen aus Straßburg
und Colmar, zusammen. Während vier Wochen, vom 24. August bis zum 22. September
, wird in Basel über einen Frieden verhandelt. Das Ergebnis ist ein Vertrag,
in dem, wie Münster ausdrücklich versichert, die Stadt Basel ebenfalls einbezogen
ist. Eigenartig ist die Begründung für diese Tatsache: „darumb daz sie in diesen
kriegen still waz gesessen unn keinem theil angehangen, daran k. Maximilian ein
güt vernügen hatf". Diese Argumentation findet sich in einer kleinen Chronik
eines unbekannten Verfassers über den Schwabenkrieg. Manches spricht dafür,
daß Münster diese Chronik benützt hat44'. Trotzdem können sich die Basler außer-

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