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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 113
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0115
Österreich, vorbehaltlich der alten Privilegien dieser Städte. Aus den wiederholten
Versuchen. Rheinfelden seiner Freiheiten zu berauben und zu einer österreichischen
Untertanenstadt zu degradieren, erwachsen in der Folge jene zahlreichen
Konflikte, an denen auch Basel wesentlichen Anteil hat. All diese Details konnte
Münster den Basler Chronisten entnehmen, in erster Linie den Aufzeichnungen
Henmann Offenburgs und Heinrichs von Beinheim, die später in den Besitz des
Bürgermeisters Adelberg Meyer gelangten, den wir als wichtigen Mitarbeiter
Münsters kennen und der von diesem selber als „ein sunderlicher liebhaber der
historien und antiquiteten" bezeichnet wird (379)48).

Zwei Begebenheiten sind besonders lebendig erzählt, die Belagerung und die
Übergabe des auf einem Felsen mitten im Rhein gelegenen Schlosses im Jahre
1445 sowie der verräterische Überfall auf die Stadt durch österreichische Adlige
im Herbst 144849'.

Die Burg wird von beiden Ufern des Rheins aus belagert. Mit einem ..starken
gewerff * werden Felsen und sogar Grabsteine hinein geschleudert, bis die Mannschaft
begehrt, „man soll sie mit gnaden auffnemen und mit den iren lassen abziehen
". Trotz Bedenken, vor allem weil sich der berüchtigte Hans von Falkenstein
darunter befindet, wird am hl. Kreuztag (14. September) sechzig Adligen und
Nichtadligen der freie Abzug gestattet. Im Schloß wird reiche Beute gefunden:
Seidentücher, achtzig Betten mit allem Zubehör, sechs Fuder Wein, große Mengen
Fleisch, darunter sechs eingepökelte Ochsen. Unter den vorgefundenen Büchsen
entdecken die Basler ihr Geschütz, das die Eidgenossen nach der Schlacht von St.
Jakob zurückließen, als sie die Belagerung der Farnsburg aufhoben (485)

Am 23. Oktober 1448 wird unter Mißachtung des zwei Jahre zuvor in Konstanz
vereinbarten Friedens die Stadt Rheinfelden durch Hans von Rechberg und seine
Helfershelfer verräterisch überfallen. Rechberg. Thomas von Falkenstein und andere
Adlige „giengen in bilgers weisz über die brücken; von denen vordert der
zoller den zoll: den gaben sie. Und dieweil sie auff der brücken stünden bei dem
thor. kamen zwei schiff, als fürten sie holtz. Die waren vol volcks, angeleit mit
hämisch. Unn do sie auszgiengen. ward der zoller erstochen unn ettlich mer ausz
der statt. Und dis alles geschach. do die leüt in der kirchen waren." So wird die
Stadt mit Leichtigkeit eingenommen: die Gegenwehr der Bürger ist umsonst. Einige
werden gefangen, andere gar getötet. „Es ward auch mütwil mit weibem unn
kindern begangen unn grosz gut ausz der statt gefürt an gelt und gelts wert." Die
alten Feindseligkeiten leben damit wieder auf. .J£s wurden auch diser dingen halb
vil tag (Tagungen) gehalten, zu Lindaw vor den Reichstetten und zü Neüwenburg
vor ettlichen fürsten'* (485/486).

Von ganz anderer Art ist der Abschnitt über Augusta Raurica. Die Ruinen der
antiken Römerstadt lassen das Herz des Humanisten Münster höher schlagen. Er
beruft sich auf die Überlieferung antiker Autoren, berichtet aber ebenso aus eigener
Anschauung. Die Landschaft zwischen Basel und dem Jura sowie einige Meilen
unterhalb von Basel heißt bei den Alten die Raurica. ihre Bewohner sind die
Rauraces oder Rauraci. Belege dafür findet er bei Cäsar, Tacitus und Ptolemäus.

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