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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 116
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0118
ster selber Bürger dieser Stadt ist: zum andern aber hängt es auch damit zusammen
, daß er sich für keine andere Stadt auf eine derart fundierte Quellenangabe
stützen konnte. Schon aus der Kapitelüberschrift wird deutlich, daß der Akzent auf
der historischen Darstellung liegt, wenn auch der topographische Aspekt keineswegs
außer Acht gelassen wird. So schreibt er in der Erläuterung zum doppelseitigen
Holzschnitt zur Lage Basels: „Bei diser statt kert sich der Rhein gegen mit-
nacht auff Straszburg zu, der von Costentz bisz ghen Basel stracks gegen under-
gang der sonnen sein lauff vollfürt (489)." Der sorgfältige Holzschnitt zeigt die
beiden Hälften der Stadt, durch deren Mitte der Rhein fließt, mit ihren Kirchen
und Klöstern, repräsentativen Gebäuden und Plätzen, darüber das Wappen der
Stadt, den Baselstab. Die zugehörige Legende gibt Aufschluß über die Identität
der einzelnen Bauwerke. Links unten am Bildrand findet sich die Signatur des
Zeichners eingetragen, der Schweizerdolch und die Initialen RMD. Rudolf Manuel
Deutsch. An eher versteckter Stelle, dort, wo die Birs in den Rhein mündet,
mitten im Fluß, entdeckt der aufmerksame Betrachter ein weiteres Zeichen, einen
Grabstichel und ein Messer, darüber die Initiale des Formschneiders C.S. (490/

491)56)

Zum Alter der Stadt verweist Münster auf die bekannte Stelle aus Ammianus
Marcellinus (30, 3,1) zum Jahr 374, wo Basel erstmals mit seinem heutigen Namen
belegt ist: ., Er nent dise statt Basiliam unn schreibt, wie Gratianus ein starcke
feste gebauwen wider die Alemannier onferr (unfern) von Basilia, welche die
landleüt nennen Robur." Münster hat den Ammian wohl nicht selber gelesen,
sonst hätte er den Bau der Festung Robur nicht auf Gratian. sondern, wie Ammian
richtig bemerkt, auf dessen Vater Valentinian I. bezogen. Der Fehler findet sich
schon bei Nikiaus Briefer. dem Münster offensichtlich folgt. Zur Lage der Festung
möchte er sich nicht äußern: er begnügt sich damit, die Meinung „ettlicher" wiederzusehen
, nach welcher es sich um ..die feste Wartenberg bei Muttetz" handeln
könnte. ..so jetz uff eim lustigen berg od ligt". Die Stadt selber sei zweifellos vor
der Zeit Gratians und Valentinians entstanden: doch sei ihm darüber nichts Näheres
bekannt 571. Daß ihr Name von Basilisk abzuleiten sei, lehnt Münster entschieden
ab. Einige Gelehrte brächten den Namen in Zusammenhang mit einem Übergang
(pasz. var) über den Rhein, ..so vor erbauwung der statt do gewesen sei";
danach wäre Basel aus „passei oder passagium" abzuleiten. Seit jedoch Ammian
im Druck vorliege, bestehe kein Zweifel, daß der Name der Stadt auf die römischen
Kaiser, die damals vorwiegend griechischer Herkunft waren, zurückzuführen
sei. Basilia bedeute somit Königs- oder Reichsstadt, heiße aber auch Königin,
„unn mag sein, daz die Romer dise statt geachtet haben under andern umligenden
flecken als ein künigin und haupt-statt" 58'. Wenn im folgenden Münster mit Berufung
auf den Zürcher Chorherrn Felix Hemmerlin von einer Zerstörung Basels,
das damals Groß-Augst geheißen habe, durch die Ungarn im Jahr 891 spricht, so
beruht das auf einem Irrtum (488)59).

Im weitern gibt Münster einen Überblick über die Entstehung der wichtigsten
Klöster und Stifte, das Chorherrenstift St. Leonhard, das Benediktinerkloster St.

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