Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 121
(PDF, 33 MB)
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zinnen ab der mauren und schlug in zu todt/' Das erzählt beinahe wörtlich ein
unbekannter Basler um 1400 (494)66'.

Ungewöhnlich breit sind die zahlreichen Kriege und Fehden dargestellt, in die
Basel im 14. und 15. Jahrhundert aktiv und passiv verwickelt war. Zweimal, 1365
und 1375. fühlt sich Basel von den sog. Engländern bedroht, jenen zuchtlosen, aus
französischen und englischen Söldnern zusammengesetzten Banden, die schon
früher jeweils im Elsaß Zerstörungen angerichtet hatten und auch Breisach, allerdings
ohne Erfolg, belagerten. Zu einer Konfrontation kommt es indessen weder
im ersten noch im zweiten Fall (494/495)67'.

Zwischen diese Ereignisse fällt der Auszug der Basler in den Breisgau im Jahre
1367. wo sie zusammen mit ihren Verbündeten Freiburg, Neuenburg und Breisach
Graf Egon von Freiburg bekämpfen, aber bei der Belagerung von Endingen
schwere Verluste erleiden. Im gleichen Jahr überfällt Bischof Johann von Vienne
die Stadt Biel, weil diese sich in einem ..ewigen" Bündnis mit Bern vereint hatte.
Münster entwirft von diesem welschen Bischof ein sehr negatives Bild. Er wirft
ihm vor. die Interessen seines Bistums und des Domstifts sträflich vernachlässigt
zu haben, und nennt ihn einen zänkischen Herrn, der sich mit seinen Nachbarn
nicht vertragen konnte (494/495)m.

Schon ins 15. Jahrhundert gehört der langwierige Krieg, den Basel gegen Katharina
von Burgund, die Gemahlin Herzog Leopolds IV. von Österreich, in ihrer
Eigenschaft als Verwalterin der habsburgischen Herrschaften im Sundgau und im
Elsaß, führte.

Dadurch daß Katharina den Beistand eines burgundischen Heeres unter Marschall
Anton von Vergy in Anspruch nahm, erhielt der Krieg eine Dimension, die
das Ausmaß eines lokal begrenzten Konflikts weit übertraf. Es kann nicht der Sinn
dieser Ausführungen sein, die von Münster langatmig geschilderten kriegerischen
Verwicklungen, die stets wieder von Vermittlungsversuchen und gelegentlichen
Waffenstillständen unterbrochen wurden, im einzelnen wiederzugeben. Wir beschränken
uns vielmehr auf wenige Details, die uns mit erschreckender Deutlichkeit
vor Augen fuhren, wie gering die Ehrfurcht vor einem Menschenleben war
und wie leichtfertig man die Verwüstung blühender Landschaften der eigenen
Umgebung in Kauf nahm m).

Wenige Tage nach Kriegsausbruch, im Oktober 1409. werden Rodersdorf, Häsingen
, Blozheim und andere Dörfer des Basler Adels durch burgundische Scharen
in Brand gesteckt, bald darauf auch Kleinhüningen, Binningen. Bottmingen und
Benken. Umgekehrt verbrennen die Basler auf ihrem Streifzug nach Rheinfelden
die Dörfer Wyhlen, Wannbach, Nollingen sowie die Au bei Rheinfelden: das
Städtchen selber wird beschossen. Einen Höhepunkt des Krieges stellt die Belagerung
der bischöflichen Festung Istein durch die Basler im November 1409 dar.
wobei beide Schlösser eingenommen werden: „ Das ein undergruben sie, das es in
Rhein fiel. Aber den thurn fürten sie ghen Basel und verbauwten in in der kleinen
statt an dem riehemer thor"70'. Noch im gleichen Herbst verheeren die Basler das
Landser Amt. „verbrannten die dorffer auff drei meil wegs bis ghen Hapsen

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