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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 122
(PDF, 33 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0124
(Habsheim) hinab". Obgleich im Dezember dank den Bemühungen des Herzogs
von Bayern und des Markgrafen Rudolf (DI.) in Kaysersberg über einen einjährigen
Waffenstillstand verhandelt wird, scheuen die Basler nicht davor zurück, in
die Herrschaft Bademveiler einzufallen und dort acht Dörfer zu verwüsten. Als es
im Herbst 1410 dem Markgrafen nach wochenlangen Verhandlungen endlich gelingt
, einen Frieden zu erreichen, weigert sich Graf Hermann von Sujz auch jetzt
noch, die in Kaysersberg ausgehandelten Bedingungen anzuerkennen, was die
Basler zum Anlaß nehmen, gegen Mumpf und Säckingen zu ziehen und Teile der
Besatzung sowie Beute des Schlosses von Rheinfelden nach Basel zu führen. Bis
zum endgültigen Frieden braucht es weitere geduldige Verhandlungen unter der
Vermittlung des Markgrafen. Die Sache hat ein Nachspiel: Da sich die adligen
Haudegen Heinrich zu Rhein und Rudolf v on Neuenstein durch den vorausgegangenen
Krieg geschädigt sehen und Ansprüche an Katharina von Burgund erheben,
fallen sie in den Sundgau ein. worauf sich Katharina kurzerhand mit Basel verbündet
. In der Folge werden um die Weihnachtszeit 1411 die drei im Jura gelegenen
Burgen Blauenstein. Fürstenstein und Neuenstein von den Baslern erobert und
zerstört. Auch diese Aktion zeigt die unbarmherzige Grausamkeit der mittelalterlichen
Kriegsführung. Die Besatzung von Neuenstein wird nach Basel geführt und
dort enthauptet. Als es den Verteidigern von Blauenstein gelingt, sich durch einen
unterirdischen Gang nach Fürstenstein zu retten, wird auch diese Burg eingenommen
und Heinrich zu Rhein samt andern Bewohnern vor seinem Schloß enthauptet
(497/498)71 >.

Den Bericht über die Invasion der Armagnaken schiebt Münster zwischen die
Geschichte des Basler Konzils. Bereits am 12. August trifft der Dauphin mit seinem
Heer im Sundgau ein. am 20. erscheinen einige seiner Leute vor Basels Mauern, und
am Abend des 24. August lagern die Armagnaken in den Dörfern in Basels Umgebung
. Am 26. August streiten bei St. Jakob beide Parteien ritterlich. Als die
Armagnaken die Absicht der Basler. den bedrängten Eidgenossen Hilfe zu leisten,
bemerken. ..schlug ein grosser hauff derselbigen ein hocken (Haken), wolten die von
Basel hinderziehen und inen die statt ablauffen". worauf Bürgermeister Hans Rot.
die kritische Lage erfassend, die Rückkehr in die Stadt anordnet. Über die eigentlichen
Absichten des Dauphins äußert sich Münster selber nicht: er begnügt sich
damit, umlaufende Gerüchte wiederzugeben: .JVIan sagt, er were in disz land kommen
ausz beger (auf Begehren) des Romischen künigs Friderici und Hertzog
Albrechten von Oestereich, seines bruders, auch der Edlen in disem land wider die
von Basel und die Eidtgnossen. Es sagen auch ettlich. bapst Eugenius hett in herausz
geschickt, domit das Concilium zerstört würd (500)/' Obwohl noch im Herbst des
gleichen Jahres zwischen dem Dauphin, den Eidgenossen und Basel ein Friede
zustandekommt, bleiben die Armagnaken bis Ostern 1445 im Sundgau. ..raubten
und fiengen Edel unnd onedel. schätzten sie umb gelt unn triben onsäglichen müt-
willen mit frauwen unnd junckfrauwen" Die Feindseligkeiten zwischen Basel
und Österreich können erst im Sommer 1446 beigelegt werden. Im Stile einer der
damals üblichen Chroniken verzeichnet Münster bis in alle Details hinein die gegen-

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