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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 133
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Abb. 5: Der Bauernhof Fidel um die Jahrhundertwende

nach Mannheim zu den Dragonern einberufen. Da sein Vater ihn jedoch, was
damals üblich war, vom Militärdienst über ..Einsteher" loskaufte, konnte er nach
etwa IV: Jahren Dienstzeit wieder nach Hause zurückkehren. (Die sogenannten
..Einsteher*' waren meist gediente Soldaten, die für die Wohlhabenden, die sich
vom Militärdienst loskaufen wollten, in die Armee eintraten. Dadurch erhielten sie
Lohn. Verpflegung und Unterkunft.)

Der Antrag von Fridlin Fidel (1787 - 1857). seinen Sohn aus familiären Gründen
vom Militärdienst frei zu bekommen, wurde von der zuständigen Militärbehörde
zunächst abgelehnt. Erst sein Gesuch direkt an den Großherzog in Karlsruhe
hatte den erwünschten Erfolg.

Besonders gute Erinnerungen an seine Soldatenzeit hatte Friedrich Fidel nicht,
denn die badische Armee war damals in einem ziemlich desolaten Zustand. Der
militärische Geist wurde wenig gepflegt, und es herrschte ein falscher Korps- und
Kastengeist. Die jungen, arroganten Offiziere besaßen eine geringe Bildung, und
dem gemeinen Soldaten begegneten sie roh und verletzend. Die Landbevölkerung
wurde von ihnen feindselig und verachtend behandelt. Die soziale Kluft zwischen
Befehlenden und Untergebenen wurde immer größer, und die Disziplin war
schlecht. Darüber hinaus gab es gefährliche Verführer, die vom bedingten Soldatengehorsam
sowie der freien Offizierswahl predigten und goldene Zeiten für die
Desertion verhießen. Diese Propaganda im badischen Oberland kam vor allem aus
der Schweiz. Kein Wunder, daß die Unruhen von 1848 schließlich 1849 in Aufständen
und Meuterei endeten.

Friedrich Fidel machte aus seiner republikanischen Gesinnung keinen Hehl. Den
Revolutionären fühlte er sich nicht nur ideell verbunden, sondern er unterstützte
sie auch durch Taten.

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