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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 147
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0149
Abb. 5: Siegel Herzog Berthold IV.
von Zähringen, 1177. Schweiz.
Landesmuseum Zürich. Nr. 42797.

Abb. 6: Siegel Herzog Berthold V.
von Zähringen 1187.
Staatsarchiv des Kantons Zürich.

kommt zuerst 1197 im Armschild des Reitersiegels und im Felde des Rücksiegeis
von Stephan EG. vor. Häufiger aber ziert den Schild seit 1207 ein Schrägbalken,
dessen Farben in einer alten Deckenmalerei im ..La Diana" genannten Kapitelsaal zu
Montbrison (Loire) erhalten sind. Anläßlich seiner Hochzeit im Jahre 1296 ließ Graf
Johann L von Forez die Decke des Saales mit den noch erhaltenen Wappen seiner
Familie. Verwandtschaft und bedeutender Vasallen ausstatten, darunter auch den
vorstehend erwähnten roten Schild mit dem goldenen Schrägbalken. In seiner ..Genealogisch
-heraldischen Untersuchung zur Geschichte des alten Königreichs Burgund
", erschienen 1930 in der Gilardone* sehen Buchdruckerei in Speyer, kommt der
Verfasser Kurt Mayer zu dem Schluß, daß dieser goldene Schrägbalken in Rot ein
altes Fahnenbild „etwa für das Allod des Hauses Vienne-Mäcon darstellt".

Liegt nicht die Vermutung nahe, daß Berthold V. (t 1218) nach seiner Verehelichung
mit dementia neben dem Adler auch das Wappen mit dem Schrägbalken
seiner Gemahlin geführt hat und die Stadt Neuenburg am Rhein so zu ihrem
Schrägbalken gekommen ist?

Eine Vermutung, die dadurch unterstützt wird, daß die beiden von Berthold V.
gegründeten Städte Bern und Thun ebenfalls den Schrägbalken in ihrem Wappen
führen. Bern mindestens seit 1289 auch in den gleichen Farben wie die Stadt
Neuenburg am Rhein. Bezeugt ist für Bern ..die goldene Straße im roten Feld auch
1365 in der Justinger-Chronik".

Bemerkenswert ist, daß die Erben Bertholds V.. die Grafen von Kyburg, in
ihrem Wappen ebenfalls einen Schrägbalken haben. Nach Conrad von Mure allerdings
in Schwarz einen goldenen Schrägbalken. Obwohl die Züricher Wappenrolle
..Roth" als Farbe des Kyburger Schildes angibt, scheint aber die Aussage von
Conrad von Mure glaubwürdiger, denn als er sein Werk um 1250 verfaßte, war
das Geschlecht der Grafen von Kyburg noch nicht erloschen (1264).

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